Eichstätt
Zum Patrick's Day auf die grüne Insel

Das Gabrieli-Gymnasium unternimmt erstmals einen Austausch mit einer irischen Schule

22.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

So sieht es in einem alten irischen Herrenhaus aus: Die Gruppe des Gabrieli-Gymnasium bekam beim ersten Irland-Austausch einen guten Eindruck von der grünen Insel. - Foto: Buckl

Eichstätt (buk) Wenn es in Irland einen Tag im Jahr gibt, an dem die Bevölkerung des Landes komplett aus dem Häuschen ist, dann ist das der 17. März - der St. Patrick's Day. Genau diesen Festtag erlebten 16 Schülerinnen und Schüler des Gabrieli-Gymnasiums (GG) mit zwei Lehrern auf der grünen Insel.

Denn seit kurzem gibt es zwischen der Gorey Community School und dem GG einen musikalischen Austausch. Begleitet wurden die Schüler aus den 9. bis 11. Klassen von Englischlehrerin Christiane Schütz-Buckl und Musiklehrer Roland Albrecht.

Ein besonderes Highlight war der Besuch der St. Patrick's Day Parade, bei der heuer Ehrengast Mark Hamill alias Luke Skywalker als "Grand Marshall" im Oldtimer an Zuschauern in Dublin vorbeidefilierte.

Die irischen Austauschpartner waren bereits im Dezember am GG zu Gast gewesen. Von der Größe der Gorey Community School nahe Dublin, mit rund 1600 Schülern die größte öffentliche Schule der Republik, war Fahrtteilnehmerin Elisabeth fasziniert: "Die ist riesig - beeindruckend, wie sich die Schüler und Lehrer da zurechtfinden!" Man setzt dort einen starken Akzent auf die musische Ausbildung.

Die GG-Schüler absolvierten in Gorey gleich mehrere Auftritte unter Leitung von Roland Albrecht: So gaben sie als Bläserensemble ein Pausenhofkonzert unter anderem mit von Dominik Harrer arrangierter Bayerischer Volksmusik. Am Abend folgte der Auftritt vor großem Publikum in der "Theatre Hall" von Gorey bei einem Konzertabend der Gastschule. Dabei präsentierte man sich in Lederhosen und Dirndl. Die GG-Truppe erhielt großen Applaus und Lob von der irischen Musiklehrerin Sarah Clancy, die als Profi-Solistin schon in Michael Flately's River Dance Company mitgewirkt hatte. Die Eichstätter waren ihrerseits beeindruckt von der Vielfalt und der hohen musikalischen Qualität der Darbietungen aus Gorey.

An der Schule gab es am nächsten Tag ein weiteres Pausenkonzert sowie einen Empfang durch Schulleiter Michael Finn, der die Schüler zu ihrem Auftritt beglückwünschte und betonte, welch wichtige Funktion Begegnungen wie diese haben. Zum Programm der Woche zählten außerdem mehrere Exkursionen: So besuchte man am Meer eine Seehund-Auffangstation in Courtown, oder das "Heritage Centre" in Wexford, wo die Gruppe Einblicke in die keltische Besiedlungsgeschichte Irlands erhielt. In Ballyedmond konnte man das "Wells House" besuchen, einen alten Herrensitz, deren deutschstämmige Besitzerin die Gruppe in ihrer Muttersprache begrüßte. Eine Hausdame im Kostüm aus viktorianischer Zeit führte durchs Anwesen und servierte einen traditionellen Cream Tea mit Scones, einem Teegebäck, Sahne und Erdbeermarmelade.

Auch ein Ausflug nach Dublin war geboten. Gorey-Lehrer Damian Marshal zeigte den Gästen die Hauptstadt. Auf einer Zeitreise ging es im Museum Dublinia, man sah den Hauptschauplatz des Osteraufstandes von 1916, dazu das viktorianische Naturkundemuseum, dort "Dead Zoo" (toter Zoo) genannt, und bewunderte im Nationalmuseum keltischen Goldschmuck.

"Hier ist überall Musik, das ist wirklich typisch irisch", bemerkte eine Schülerin, beeindruckt von der Vielzahl der Bands und Solokünstler, die man allerorten antraf. Untypisch zeigte sich hingegen das Wetter, es schneite so sehr, dass fraglich erschien, ob man für die Rückreise den Flughafen erreichen würde. Aber schließlich kam die GG-Gruppe, zwar verspätet, aber voller positiver Eindrücke, in München an.