Eichstätt (EK) Gestern Nachmittag im Eichstätter Festzelt: Hunderte von Kindern singen lauthals mit beim Fliegerlied, beim Song vom Affen aus Afrika oder bei der Hymne auf Badewanne „Edith“:
Schon zum dritten Mal sorgen Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme beim Volksfest für Riesenstimmung. Mit ihren selbst geschriebenen und komponierten Mitmachliedern sind die beiden einheimischen Musiker im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs, doch ein „Heimspiel“ in Eichstätt hat immer noch seinen ganz eigenen Reiz. Da pflegt der Rodscha dann mit besonderer Hingabe seinen Jura-Dialekt, und Groß und Klein sind begeistert bei der Sache.
Die Männer vom Volksfestausschuss hinter der Bühne strahlen über beide Ohren: An diesem Nachmittag werden die neuen „Wiesn-Fans“ rekrutiert. All die kleinen Besucher werden ihre ersten Eichstätter Volksfesterinnerungen mit den beiden Stimmungskanonen auf der Bühne verbinden. Da könnte dann eine Sympathie fürs Leben entstehen.
Tobias (6) findet jedenfalls schon mal „alles“ toll, der kleine Luis ist ein Fan des Fliegerlieds, „weil man da so gut mitmachen kann“. Felix (6) erzählt stolz, er sei „absoluter Fan“: Kann er auch beweisen, es ist schon sein zehntes Rodscha-Konzert. Seine Tante Regina Holfelder, die danebensteht, nickt zustimmend. Von Greding, so erzählt Charly Dengler, ist ein Bus voll Besucher herübergekommen, am Parkplatz wimmelt es von Autos mit Kennzeichen der Nachbarlandkreise. Markus Misslbeck ist mit seinem fünfjährigen Sohn von Neuburg herüber gefahren und ist begeistert davon, wie hier die Kinder zum Mitmachen animiert werden. „Die machen das gut“, sagt er über die Musiker.
Das Festzelt ist bis weit über den Mittelgang hinaus mit quietschvergnügten Kindern und offenkundig zufriedenen Eltern (vorwiegend Müttern) gefüllt. Ein Erfolgskonzept. Bei der Jubiläumswiesn 2012 ist der Volksfestausschuss auf die Idee gekommen, den bis dahin reichlich faden Montagnachmittag zur Kinderparty umzuformen. Rodscha & Tom erwiesen sich von Beginn an als Volltreffer. Das hat sich im vergangenen Jahr und heuer noch weiter gesteigert, so der Eindruck beim Ausschuss.
Die Wiesnkönigin Elena Bauch darf beim Badewannenlied mit großer Hippie-Brille mit auf die Bühne, ein paar altgediente Mannen vom Volksfestausschuss dürfen (oder müssen) bei der Zugabe den Klassiker über die Füße namens „Paul und Luise“ mitsingen. Dann ist Schluss, nach über eineinhalb lustigen und auch etwas strapaziösen Stunden. Am morgigen Mittwoch aber geht's für die Kleinen schon weiter: Dann ist Kinderfestzug.
