Eichstätt
"Wie klingt es anderswo"

Musiknetz entführte in die verschiedensten Regionen der Welt

15.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:49 Uhr

Das „Regenspiel“ vierhändig boten beim Jahreskonzert Jasper Roscher und Lilly Stebich. - Foto: oh

Eichstätt (EK) Das Musiknetz Eichstätt e. V. präsentierte bei seinem Jahreskonzert in der Aula der Maria-Ward-Fachakademie das vielfältige Können seiner Schüler. Das Motto „Wie klingt es anderswo“ führte die zahlreichen Zuhörer durch die verschiedensten Regionen der Welt – und ihre Musikgeschichte.

Eröffnet wurde der Nachmittag vom Blockflötenensemble unter Leitung von Lydia Tyrakowski mit Beethovens „Ode an die Freude“. Ida Koller ließ Schumanns „Fröhlichen Landmann“ erklingen, anschließend folgte eine Reihe heiterer Gesellschaftstänze aus ganz Europa: Thea Brandl, Sophia Rank und Johanna Rinnagel ließen als Violin-Terzett einen italienischen Bauerntanz von Vivaldi erklingen, nach Paris und Russland entführten an den Blockflöten Anna Bernreuther, Pia Koderer und Julia Russer. Einen „Wilden Ritt“ auf den Klaviertasten veranstaltete danach Jasper Roscher, bevor er zusammen mit Lilly Stebich ein vierhändiges „Regenspiel“ anstimmte, das trotz des Titels fröhliche Laune verbreitete.

Für heiter-beschwingte Stimmung sorgten dann auch Schüler an den Gitarren: Samuel Miller, Benedikt Buchberger, Lukas Ruthingsdörfer, Markus Beck, Boris Burkowsky und Dominik Bernecker ließen teils im Ensemble, teils solistisch europäische und auch südamerikanische Tanzweisen erklingen. Aus Südamerika stammt auch die bekannte „Andenmelodie“, die klanglich besonders gut zum Blockflötenensemble von Judith Hahnemann, Magdalena Lechner, Alina Lindemann und Anna-Lena Unfried unter Leitung von Rita Pesold passte.

Aus der nordamerikanischen Tradition kommt der „Indianertanz“, den Anastasia Sperling am Klavier darbot. Magdalena Jura an der Querflöte bewies Nervenstärke: Das ursprünglich geplante Duett musste wegen einer Erkrankung ihrer Partnerin kurzfristig ausfallen. Sie ließ es sich aber nicht nehmen, „Vous qui croyez“ von einem anonymen Komponisten zusammen mit ihrer Lehrerin Stefanie Bernreuther anzustimmen, wobei die Darbietung überaus gelungen, und nicht nur als „Ersatzstück“ beim Publikum ankam.

Sanftes Wiegen und klangliches Schwelgen durften dann die Zuhörer mit den beiden Cello-Schülerinnen Kim Schneider und Agnes Hilger erleben, beide wurden von ihrer Lehrerin Maike Rohlfs am Klavier begleitet.

Benedikt Harzer wagte sich mit flinken Fingern an Beethovens Rondo aus der Klaviersonatine F-Dur. Bei der Gelegenheit erfuhr der Zuhörer auch gleich etwas über die Leibspeise von Ludwig van Beethoven: Rita Pesold führte mit solch launigen Geschichten und verschiedenen Anekdoten durch das Programm.

Jazzige Klänge entlockte Luzia Schweizer zusammen mit ihrer Lehrerin Jana Schindler dem Klavier. Wie Musik auch zwischen den Generationen Verbindungen schaffen kann, zeigte Amaris Popa an der Gitarre in Begleitung ihrer Mutter und von Lehrer Ney Fernandes Militoa mit dem Spiritual „Jesus Loves Me“.

Einen besonderen Leckerbissen bot Selina Gerich am Klavier: Überzeugend gestaltete sie den hämmernden Grundrhythmus von „Crank“, einem Klavierstück, das ihr Lehrer Alexander Schlegel für seine Schüler komponiert hat. Danach entführte Barbara Fischer die Zuhörer in „Die fabelhafte Welt der Amélie“ mit Yann Thiersens bekannter Filmmusik am Klavier.

Flott und schwungvoll ging es bei den Kompositionen des Münchners Hans Westermeier zu, die Laura Kohler an der E-Gitarre und Markus Kropa an der Cajon erklingen ließen. Schließlich gab das Erwachsenen-Bockflötenensemble von Lydia Tyrakowski noch zwei Sätze aus Händels „Wassermusik“ zum Besten, bevor ein Frauengesangsensemble mit „Nun will der Lenz uns grüßen“ und Humperdincks „Abendsegen“ die Zuhörer in den lauen Frühlingsabend entließ.