Eichstätt
Wettstreit der Kapellmeister

De Angelis musiziert Werke von Mango, Bachschmid, Haydn, Mozart

30.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Eichstätt (EK) Ein sehr interessantes Konzert bot Rudolf Pscherer mit seinem Ensemble De Angelis im Holzersaal der Sommeresidenz. Im gut gefüllten Saal – der wegen seiner Überakustik etwas schwierig zu bespielen ist – erlebte das Publikum qualitativ hochwertige Musik.

Pscherer eröffnete das Konzert mit der Sinfonia Nr. 19 in B-Dur von Anton Bachschmied, der von 1173 bis 1797 fürstbischöflicher Hofkapellmeister in Eichstätt war. Dieses dreiseitige Werk mit originellen Ecksätzen, das einen ruhigen, etwas verhaltenen Mittelsatz mit leicht tänzerischem Charakter hat, war ein sehr gelungener Einstieg in den Abend. Eine Herausforderung für die Solisten war das Konzert in C-Dur. KV 299 von Wolfgang Amadeus Mozart für Flöte, Harfe und Orchester.

Die zwei Solistinnen meisterten ihren Part mit größtem Einfühlungsvermögen und gereifter Virtuosität. Ann Kristina Pscherer (Flöte) und Beate Fürbacher (Harfe) musizierten homogen, angenehm und sehr ausgewogen, wobei beide im zweiten Satz ruhig agierten und den Zuhörern vor allem die Kadenzen gekonnt darboten: das größte und kleinste Instrument in fabelhaftem Zusammenspiel. Nach der Pause folgte das Konzert in D-Dur Hob. XVIII: 11 für Cembalo und Orchester von Joseph Haydn. Das Cembalosolo übernahm Orchesterleiter Rudolf Pscherer selbst und bewies seine Meisterhaftigkeit, nicht nur im Spiel seiner improvisierten Kadenzen, sondern auch in der Führung des Orchesters, das er meist nur mit kleinsten Kopfbewegungen lenkte und das hervorragend reagierte. Besonders interessant war der dritte Satz Rondo all’Ungarese. Elemente der ungarischen Musik hat Haydn in diesem Satz in einem herrlichen Farbenspiel der Töne eingebaut.

Der Abschluss des Konzerts war ein Werk des Eichstätter Hofkapellmeisters Gerolamo Mango, der von 1760 bis 1771 in der Diensten des Fürstbischofs stand, des Vorgängers von Bachschmid. Auch hier musizierte das Orchester sehr homogen. Erwähnenswert sind die Bläser, die zwei Oboen, die Mango sehr attraktiv eingesetzt hat und die Vater und Sohn Semmlinger frisch bewältigten. Die beiden Hornisten fügten sich adäquat ein. Besonders zu erwähnen ist das saubere Piano, das zu einem lockeren, entspannten Musizieren des gesamten Orchester führte.

Ein gelungenes Konzert, von dem man sich nur wünschen kann, dass noch etliche folgen: Eichstätter Hofkapellmeister vereint mit Klassikern.