Eichstätt
Werke der Eichstätter Hofkapelle im Holzersaal

Das Ensemble De Angelis gibt am 23. November ein Konzert – Ann Kristina Pscherer und Stephan Skiba Solisten

20.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

 

Eichstätt (EK) Werke der Eichstätter Hofkapelle stehen im Mittelpunkt eines Konzerts des Ensembles De Angelis am kommenden Sonntag, 23. November, im Holzersaal der Eichstätter Sommerresidenz. Beginn ist um 17 Uhr.

Die Eichstätter Hofkapelle hatte im 18. Jahrhundert einen nicht unbedeutenden Ruf aufgrund ihres hohen Niveaus in interpretatorischer, aber auch kompositorischer Hinsicht. Sicher hing das auch mit der jeweils lang dauernden Tätigkeit der Hofkapellmeister zusammen. So prägte Joseph Meck als der erste dieser komponierenden Kapellmeister nahezu die erste Hälfte des Jahrhunderts (1712 oder früher - 1758), Johann Anton Bachschmid als letzter das letzte Viertel (1773-1797). Um die Nachfolge von Joseph Meck hatte sich der frühere Augsburger Hofkapellmeister Johann Michael Schmid 1759 beworben und diese Stelle auch bekommen. Er muss aber in dieser Zeit auch ein besseres Angebot der Mainzer Hofkapelle erhalten haben. Jedenfalls zog er es vor, in Mainz zu bleiben, wo er bereits 1756 die Leitung übernommen hatte. Aber er blieb der Eichstätter Kapelle, die er offensichtlich kannte, immer freundschaftlich verbunden. Seine beiden „Sinphonien“ könnten somit durchaus zum Repertoire der Eichstätter Hofkapelle gehört haben.

Noch zur Zeit von Joseph Meck wurde in Eichstätt 1733 Johann Anton Fils als Sohn des Hofcellisten Johann Georg Fils getauft und genoss hier seine erste musikalische Ausbildung als Cellist und sicher auch als Komponist. Schon 1754 – mit 21 Lebensjahren – wurde er Mitglied der berühmten Kurpfälzischen Hofkapelle in Mannheim. Wenn sich nun sein Stil – sicher auch unter dem Einfluss von Carl Stamitz – bedeutend änderte, blieben doch die Grundlagen seiner „Meck’schen Ausbildung“ erhalten. Sein Flötenkonzert in D-Dur stammt vermutlich aus der letzten Eichstätter Zeit.

Der 1698 in Knöringen (heute ein Ortsteil von Burgau) geborene Joseph Meck erhielt seine erste musikalische Ausbildung am Jesuitengymnasium (Ingolstadt), für das er 1717 bereits als Violinvirtuose am Eichstätter Hof Begleitmusiken zu den Schulspielen komponierte. Zu „Violinstudien“ ging er zeitweise nach Italien. Seit dem Tod des 1712 verstorbenen Vizekapellmeisters Anton Deichel war er alleiniger Leiter der Hofmusik. Seine 17 erhaltenen Violinkonzerte, die sich in ihrer Ausprägung stark an die Kompositionsart eines Antonio Vivaldi anlehnen, wurden im letzten Jahr von Klaus Beckmann, der als Pionier der Meck-Forschung gelten kann, neu ediert und von dem englischen Verlag „Prima la musica“ herausgegeben. Aus der zweiten Serie (Konzerte 7-12) erklingen drei jeweils drei-oder viersätzige Konzerte.

Solist der Violinkonzerte ist Stephan Skiba, seit über 25 Jahren Erster Konzertmeister der Badischen Staatskapelle Karlsruhe. Den Solopart des Flötenkonzertes von Anton Fils spielt die Eichstätter Flötistin Ann Kristina Pscherer (Foto). Das Ensemble De Angelis leitet vom Cembalo aus Rudolf Pscherer.

Karten zu dieser Veranstaltung sind an der Abendkasse erhältlich. Am 30. November wird dieses Konzert im Rahmen der Wiederentdeckung von Joseph Meck in der Kapuzinerhalle in Burgau wiederholt.