Eichstätt
"Vorbildlich und wegweisend"

Verleihung von Umweltzertifikat an das Bischöfliche Ordinariat Hubert Weiger hielt Festvortrag

01.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Generalvikar Isidor Vollnhals nimmt die EMAS-Registrierungsurkunde in Empfang (von links): Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Richard Ulrich, Umweltmanagementbeauftragter der Diözese Eichstätt, Elke Christian, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ingolstadt, und Isidor Vollnhals. - Foto: Bauer

Eichstätt (zba) Für sein Engagement im Umwelt- und Klimaschutz erhielt das Bischöfliche Ordinariat Eichstätt die EMAS-Urkunde. Das Zertifikat überreichte im Marquardus-Saal Elke Christian, die Leiterin der Geschäftsstelle Ingolstadt der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern.

Den Festvortrag hielt Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bund Naturschutz Bayern und Deutschland. Generalvikar Isidor Vollnhals drückte seine Freude über das Erreichen einer ersten Etappe aus und verwies gleichzeitig darauf, dass es noch "viel zu tun gibt".

Das Bischöfliche Ordinariat engagiert sich schon seit Jahren für den Umwelt- und Klimaschutz. 2011 wurde ein integriertes Klimaschutzkonzept in Auftrag gegeben. Die darin enthaltenen konkreten Einsparziele nannte Elke Christian: Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß im Bistum um 25 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent reduziert werden. Für die Umsetzung dieser Ziele sei eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen notwendig. Die Vertreterin der IHK dankte besonders Richard Ulrich und Lisa Amon vom Umweltmanagement der Diözese für deren Einsatz. Richard Ulrich nannte die Zertifizierung einen "wichtigen Meilenstein" im kontinuierlichen Prozess des Umweltmanagements: "Ich hoffe, dass wir uns weiterentwickeln bis zur nächsten Zertifizierung.

In seinem Festvortrag mit dem Titel "Die Erde bebauen und bewahren - christliche Kirchen als wichtige Akteure des Natur- und Umweltschutzes" bezeichnete Hubert Weiger das Bischöfliche Ordinariat als "vorbildlich und wegweisend". Es sei die erste und einzige Ordinariatsverwaltung in Bayern, die sich an dem EMAS-Prozess beteilige. Weiger nahm dann Stellung zu dem überkommenen Verständnis des Schöpfungsauftrags "Macht euch die Erde untertan". Heute verstehe man darunter nicht mehr "länger ausbeuten", sondern "bewahren". Ein Schritt in diese Richtung sei die Umwelt-Enzyklika "Laudato Si" von Papst Franziskus. Die Kirche stehe in der Verantwortung für die Schöpfung und müsse diese Verantwortung auch öffentlich geltend machen.

Weiter verwies Weiger auf den Aufruf zur Energiewende in der Enzyklika. Energiewende heiße Einsparung, Effizienz und erneuerbare Energien. Dies umzusetzen, dafür sei die EMAS-Zertifizierung ein gutes Instrument. Das EMAS-Umweltprogramm verlange, dass kirchlicher Besitz und kirchliches Geldvermögen vorbildhaft für die Erhaltung der Schöpfung eingesetzt werden müssen: "Die kirchlichen Einrichtungen sollen Leuchttürme der Nachhaltigkeit und der Schöpfungsverantwortung sein." Hier könnte, so Weiger, noch eine größere Nachfrage für die öffentliche Verpflegung in kirchlichen Einrichtungen wie beispielsweise Kindergärten sein. Der Redner nannte weitere Ziele des EMAS-Programms, wie die Senkung des Wasserverbrauchs und Maßnahmen zur umweltschonenden Mobilität.

Abschließend zitierte Hubert Weiger Umweltministerin Barbara Hendricks: "Die Natur ist keine endlose Ressource für unseren endlosen Durst nach Wohlstand. Sie ist ein Geschenk Gottes an alle Menschen und alle Generationen. Wir sind verpflichtet, dieses Geschenk zu pflegen und in gutem Zustand weiterzugeben."