Eichstätt
Vom Traumschiff ins Gebirge

"Bergweihnacht" mit Siegfried Rauch begeisterte die Eichstätter im ausverkauften Festsaal

29.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:16 Uhr

Siegfried Rauch als einfühlsamer Erzähler schlug die Zuhörer im voll besetzten Festsaal des Alten Stadttheaters in seinen Bann, umringt von der Familienmusik Servi. - Foto: zba

Eichstätt (EK) Am Abend des Zweiten Weihnachtsfeiertages ging er nach seiner letzten Reise als Kapitän Jakob Paulsen von Bord des ZDF-Traumschiffes. Keine 24 Stunden später stand Siegfried Rauch bei der „Bergweihnacht“ in Eichstätt auf der Bühne des Alten Stadttheaters.

„Er war in der ganzen Welt“, erzählte er, „sieben Mal in Australien und Neuseeland, und jetzt zum zweiten Mal in Eichstätt. Beim großen Weihnachtskonzert war das Asthe bis auf den letzten Platz gefüllt. Die „schönsten Weihnachtsgeschichten“, die Siegfried Rauch einfühlsam vortrug, wurden von den Tegernseer Alphornbläsern, der Familienmusik Servi und der Harfenspielerin Anne Kox-Schindelin begleitet.

Mit ganz feinen, zarten Tönen eröffnete die Harfenspielerin die Bergweihnacht, zunächst ruhig und langsam, dann flott. Da trat Siegfried Rauch auf die Bühne und trug abschnittsweise Geschichten, „die sein Leben schrieb“, vor. Er erzählte von geheimnisvollen Kindheitserinnerungen, von finsteren und stürmischen Winternächten, von bitterer Kälte und Rorateämtern in der kalten Kirche und von den vorweihnachtlichen bezaubernden Düften in Mutters Küche. Amüsant und zum Schmunzeln waren die Geschichten vom gestohlenen Christkind und vom schlitzohrigen Bergbauern.

Zwischen den mit herzlichem Beifall bedachten Erzählungen konnten die Zuhörer die meisterlichen Darbietungen der Musiker erleben. Die Beiträge von Anne Kox-Schindelin waren nicht nur ein Ohrenschmaus, sondern auch die Augen hörten mit, wie sie die vielen Saiten ihrer Konzertharfe mit ihren flinken Fingern geschmeidig zum Klingen brachte und einen warmherzigen, vollen Klang hervorrief. Als ein starkes Ensemble trat die Familienmusik Servi aus Eching auf. Die Eltern Gertraud und Klaus und die Söhne Johannes und Leonhard leisteten einen wesentlichen Beitrag zur fröhlichen und heiteren Grundstimmung des Abends. Sie begeisterten mit ihrer exzellenten Musik auf hohem Niveau, die sie mit verschiedenen Instrumenten präsentierten. Die Eltern spielten Harfe, Gitarre und Maultrommel, die Söhne Steierische Harmonika, Kontrabass, Flügelhorn, Piccolo-Trompete und Bariton. Neben ruhiger und getragener Musik gaben sie auch frische, flotte und mitreißende Stücke zum Besten.

Brillant war der gemeinsame Beitrag von Anne Kox-Schindelin (Harfe), Johannes Servi (Bariton) und Leonhard Servi (Flügelhorn). Ebenso wie die Familienmusik Servi sind auch die Tegernseer Alphornbläser aus Rundfunk und Fernsehen bekannt. Die Alphörner tönten gewaltig und voluminös durch den großen Saal des Asthe.

Das Publikum war vollauf begeistert. Es hatte einen Abend mit amüsanten Geschichten und hervorragender Musik erlebt, so richtig wohltuend für die Seele. Man hätte die Zeit gerne festgehalten. Doch mit dem stimmungsvollen, gemeinsamen „Stille Nacht“ ging die Bergweihnacht in Eichstätt zu Ende. „Es war einfach wunderschön!“, lautete die Bilanz der Besucher.