Eichstätt
Vielseitigkeit als Trumpf

Deutsches Sportabzeichen in Eichstätt Vier Anforderungsgruppen gilt es zu meistern

05.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:43 Uhr

In der Disziplin 3000-Meter-Lauf gingen die Sportler an ihre körperlichen Grenzen, um die persönliche Wunschzeit zu erreichen und die Kategorie Ausdauer erfolgreich abzuschließen. - Fotos: Schimmer

Eichstätt (EK) Viele bekannte, aber auch neue Gesichter begrüßen Hans Eder und Dr. Klaus Lutter auf dem Universitätssportzentrum Seidlkreuz in Eichstätt. Für Jung und Alt die neue Chance, das deutsche Sportabzeichen in Bronze, Silber oder Gold und das Familienabzeichen zu erwerben.

"Mit nur vier bestandenen Disziplinen können Sie das Sportabzeichen erwerben", erklärt Dr. Klaus Lutter, der die Termine zusammen mit dem Sportabzeichenbeauftragten Hans Eder anleitet. Wer also jeweils eine Disziplin der Anforderungsgruppen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination bewältigt, kann sich voller stolz über die Auszeichnung für überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit freuen.

Heuer bieten der bayerische Landessportverband, die Katholische Universität und der Arbeitskreis Sport der Stadt das deutsche Sportabzeichen zum 17. Mal in Eichstätt an. Ab sechs Jahren kann jeder daran teilnehmen, auch ohne Anmeldung. In der Vergangenheit testeten regelmäßig zwischen 130 und 150 Personen auf dem Uni-Sportgelände ihre körperlichen Leistungsgrenzen aus, darunter auch viele Kinder und Jugendliche, deren Kosten für die Teilnahme die Sparkasse Eichstätt trägt. "Mindestens 75 Prozent bestehen Jahr für Jahr das Sportabzeichen. Und von denen, die es bis zum Ende durchziehen, schaffen es fast alle", sagt Eder. Auch sei es kein Problem, wenn man den ersten Termin verpasst, man kann auch zu einem späteren Zeitpunkt noch einsteigen. Schließlich gibt es noch acht weitere Treffen.

Doch genug der Informationen, nun heißt es: Rein in die Sportklamotten und Leistung bringen. Leichtathletik steht auf dem Programm - 3000 Meter, Standweitsprung oder Kugelstoßen. Jeder Teilnehmer verfolgt sein ganz persönliches Ziel, und das ist auch gut so. Man soll sich am eigenen Leistungsvermögen orientieren. Falscher Ehrgeiz ist hier fehl am Platz.

Für Manfred Schapfel ist es das 27. Sportabzeichen. "Seit ich 21 Jahre alt bin, nehme ich teil und habe durchgehend bestanden", sagt der 48-Jährige. Seit 18 Jahren fährt er für die Auszeichnung sogar aus seinem jetzigen Wohnort Nürnberg nach Eichstätt. "Hier fühle ich mich wohl und treffe alte Sportfreunde wieder", erklärt Schapfel, warum er nicht in Nürnberg daran teilnimmt.

Zu den neuen Gesichtern dagegen zählt Tobias Weidinger. Der 25-Jährige verletzte sich beim Tennisspielen so sehr am Sprunggelenk, dass er vier Jahre lang keinen Sport machte. "Ich will wieder an den Sport herankommen und mir beweisen, dass es noch geht. Mein Ziel ist schon das goldene Sportabzeichen", so der Student. Nach 3000 Metern aber hadert Weidinger mit sich selbst: "Ich war 27 Sekunden weg von meiner Wunschzeit und bin im Silberbereich. Ich probiere das auf jeden Fall noch mal."

Der beeindruckendste Sportler allerdings ist Horst Kleinlein aus Konstein. Der 85 Jahre alte Professor im Ruhestand ist zum elften Mal dabei. "Ich habe alles in Gold absolviert. Dann hatte ich eine Herz-OP, nach der ich nur Bronze schaffte. Jetzt hoffe ich auf Silber." Kleinlein schätzt neben der angenehmen Atmosphäre vor allem den gesundheitlichen Aspekt: "Es macht Spaß, weil man unter junge Leute kommt. Außerdem hält es mich fit, dadurch kann ich noch sehr viele Sachen machen."

Eder, der seit 50 Jahren das deutsche Sportabzeichen abnimmt, und Lutter unterstützen die Sportler kontinuierlich. Sie geben Hilfestellungen, wenn es sich um technische Disziplinen handelt, und überzeugen die Teilnehmer vom Aufwärmen: "Es ist wichtig, dass man sich an die Belastung gewöhnt und keinen Kaltstart hinlegt", so der Sportzeichenbeauftragte Eder. Enorm wichtig ist für ihn auch, dass man unverkrampft an den Start geht: "Verbissenheit führt oft zu Verletzungen. Deshalb spielt Lockerheit eine entscheidende Rolle."

Weitere Termine in den kommenden Wochen: Mittwoch, 8., 15. und 22. Juni, jeweils um 18 Uhr Leichtathletik im Unistadion Seidlkreuz, Mittwoch, 29. Juni, um 19 Uhr Schwimmen im Hallenbad der Bereitschaftspolizei, Mittwoch, 6. Juli, um 18 Uhr Radfahren (Treffpunkt bei der Schlagbrücke am Herzogkeller) und Dienstag, 19. Juli, um 18 Uhr Leistungsabnahme im Unistadion Seidlá †kreuz.