Eichstätt
Vielfalt und Herausforderung

Caritas-Azubitag im Priesterseminar mit vielen Teilnehmern und interessanten Gesprächen

24.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Im Gespräch über den Altenpflegeberuf: die Leiterin des Caritas-Seniorenheimes Dietfurt, Andrea Götz (rechts), mit einer Auszubildenden. - Foto: Esser/Caritas

Eichstätt (pde) "Ihr seid die Zukunft und die Hoffnung der Caritas." Mit diesen Worten betonte Caritasdirektor Franz Mattes beim "Azubitag" des Diözesan-Caritasverbandes den jungen Menschen gegenüber die Wichtigkeit ihrer Ausbildung.

Über 50 Auszubildende aus knapp 20 Einrichtungen in der Diözese beteiligten sich in Begleitung mehrerer Leitungspersonen an dem Tag im Eichstätter Priesterseminar. Die meisten "Azubis" kamen aus Caritas-Seniorenheimen, aber auch aus dem Caritas-Zentrum St. Vinzenz, den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten Ingolstadt und der Eichstätter Caritas-Zentrale waren Auszubildende dabei.

"Unser Flammenkreuz soll allen Mitarbeitenden, die bei der Caritas arbeiten, Motivation und Ansporn sein", so Mattes. Die Flammen stünden für eine Wärme, welche die Engagierten an hilfebedürftige Menschen weitergeben sollten. "Gebt der Caritas ein freundliches Gesicht", bat er die im Priesterseminar versammelten Auszubildenden und würdigte ihr bisheriges Engagement: "Ihr seid auf dem besten Weg."

Dass gerade die Altenpflege eine vielseitige, aber auch herausfordernde Tätigkeit ist, machten Norbert Bittner, Leiter der Caritas-Seniorenheime Freystadt und Deining, sowie Andrea Götz, Leiterin des Seniorenheimes Dietfurt, in einer gemeinsamen Reflexion über dieses Berufsbild deutlich. Sie vermittelten ihnen, dass Altenpflegerinnen und Altenpfleger gleichzeitig Aufgaben von Bodyguards, Clowns, Künstlern, Köchen, Ärzten, Pfarrern, Polizisten und Feuerwehrleuten wahrnehmen müssten. Denn sie sollten alte und pflegebedürftige Menschen schützen, unterhalten, zur Aktivierung mit ihnen Essen zubereiten, ihnen medizinisch und seelsorglich zur Seite stehen, gesetzliche Rahmenbedingungen kennen und auch dann "einspringen, wenn es brennt oder ein anderer krank ist", so Bittner. Er ergänzte: "Ihr könnt stolz auf diesen Beruf sein!"

Einige Azubis schilderten, warum sie ihn ergriffen haben: "Ich will alten Menschen ihren Alltag erleichtern und bereichern, und freue mich, wenn ich sie zufrieden sehe", meinte Laura Salomon aus dem Caritas-Seniorenheim Spalt. Ihre Kollegin Nadine Flierl aus Freystadt teilte mit, sie habe zwar eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau abgeschlossen, wolle nun aber einen sozialen Beruf ergreifen, in dem sie anderen Menschen helfen kann.

Die Vielzahl an Ausbildungen und Qualifizierungen in den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten Ingolstadt zeigte die dort arbeitende Sozialpädagogin Katharina Lohrentz auf: von Möglichkeiten in der Schlosserei, Schreinerei und Fahrradwerkstatt über solche in der Großküche und im Gebrauchtwarenmarkt bis zum Einsatz im Garten- und Landschaftsbau, "wo wir dieses Jahr erstmals einen Azubi haben", so Lohrentz. Wolfgang Fogl vom Caritas-Zentrum St. Vinzenz erläuterte die Chancen für Praktika für angehende Heilerziehungspfleger und Erzieher in dieser Einrichtung sowie seine Motivation für eine Tätigkeit zum Wohl von Menschen mit Behinderung: "Es ist eine tolle Arbeit, bei der man ganz viel Sendungsbewusstsein entwickelt."

Im "Erzähl-Café" berichtete eine Auszubildende, dass es sie vor allem glücklich macht, "wenn ich Zeit mit den Bewohnern habe". Manchmal brauche es nur ein offenes Ohr.

Bei einem Caritas-Quiz, das die Stabsstelle Qualitätsmanagement des Caritasverbandes Eichstätt ebenso wie den ganzen "Azubitag" organisiert hatte, recherchierten die jungen Menschen an verschiedenen Pinnwänden Zahlen und Fakten über die Caritas: zum Beispiel, dass diese bundesweit mit rund 600 000 Beschäftigten - davon rund 80 Prozent Frauen - der größte nichtgewerbliche private Arbeitgeber ist.