Eichstätt
Generalsanierung nach 45 Jahren

Bis 2018 wird die Richard-Strauß-Straße inklusive Versorgungsleitungen in drei Abschnitten erneuert

24.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:10 Uhr

Schlaglöcher, Risse, Verformungen: Die Richard-Strauß-Straße muss erneuert werden. - Foto: Redl

Eichstätt (EK) 45 Jahre nach der Fertigstellung der Richard-Strauß-Straße auf dem Seidlá †kreuz steht die erste umfassende Generalsanierung an. Die Schleifenstraße inklusive der Nebenstraßen soll in drei Abschnitten von 2016 bis 2018 komplett erneuert werden. Kosten: etwa 1,8 Millionen Euro.

In einem Aufwasch sollen gleichzeitig die Versorgungsleitungen auf den neuesten technischen Stand gebracht werden. Warum die Maßnahme notwendig ist und welche Kosten auf die Anlieger zukommen, darüber informierten Oberbürgermeister Andreas Steppberger, Stadtbaumeister Manfred Janner, Peter Puchtler sowie Josef Goldbrunner vom gleichnamigen Ingenieurbüro Dienstagabend vor etwa 200 Interessierten im Alten Stadttheater. Betroffen dürften insgesamt etwa 460 Bewohner des "alten" Seidlkreuzes sein.

Sowohl Steppberger als auch Janner wiesen auf den Zeitfaktor hin. Die Straßen - neben der Richard-Strauß-Straße auch der Josef-Haas-Weg, der Christoph-Willibald-Gluck-Weg, der Max-Reger-Weg und der Hans-Lang-Weg - seien altersbedingt in einem derart miserablen Zustand, dass gehandelt werden müsse. Laut Goldbrunner weisen sowohl der Ober- als auch der Unterbau massive, nicht mehr reparable Schäden auf: "Von Absetzungen über Verformungen und Risse bis zu tiefen Löchern ist alles vorhanden, was es an Schäden geben kann." Der Unterbau sei nicht mehr tragfähig und müsse vollkommen ausgetauscht werden, hätten Untersuchungen ergeben, so Goldbrunner, dessen Büro mit der Planung beauftragt ist.

Janner zufolge wird es am Straßenverlauf ebenso wie an der Fahrbahnbreite oder den Gehwegen kaum Veränderungen geben. Während die Straße selbst wieder einen Asphaltbelag erhalten soll, werden die Gehwege mit Betonsteinpflaster ausgestattet. Selbstverständlich, so der Stadtbaumeister, werde auf Barrierefreiheit geachtet, sprich die hohen Bordsteinkanten würden abgesenkt. Zudem würden "taktile Elemente" eingebaut. Mit einer kleinteiligen Pflasterung können Sehbehinderte erkennen, wo Überquerungshilfen vorhanden sind. Den ursprünglichen Plan, die bislang aufgestellten Blumentröge zur Reduzierung der Geschwindigkeit der Autofahrer durch fest installierte Grüninseln zu ersetzen, stellte Janner nach mit Applaus quittierten Äußerungen der Anlieger zurück. Er werde diese Ablehnung dem Stadtrat empfehlen, so Janner.

Im Zuge der Generalsanierung sollen zudem die Versorgungsleitungen erneuert werden. Stadtwerkechef Wolfgang Brandl sprach auf der Versammlung von einer "sinnvollen, zweckmäßigen und für die Anlieger kostensparenden Maßnahme". Bis auf die Gasleitungen würden alle anderen Versorgungskanäle erneuert. Betroffen sei somit die Wasserver- und Entsorgung mit den etwa 110 Hausanschlüssen. Die Stadtwerke würden die Leitungen komplett bis zu den Anschlüssen auf Privatgrund austauschen. Videobefahrungen des Abwasserkanals hätten weder beim Hauptsammler noch bei einem Großteil der Hausanschlüsse oder Revisionsschächte gravierende Mängel gezeigt. Der Hauptsammler werde auf einer Länge von etwa 86 Metern erneuert. Dort, wo bei den Hausanschlüssen Mängel ermittelt worden seien oder im Zuge der Baumaßnahme festgestellt würden, würden die Stadtwerke auf jeden einzelnen Eigentümer zukommen. Die Entscheidung, ob die Anschlüsse dann erneuert werden sollen, liege bei jedem Eigentümer. Kosten: zwischen 1000 und 4000 Euro.

Auch die Stromversorgung (Niederspannung- und Mittelspannung) würde komplett erneuert. Davon betroffen seien zudem die insgesamt elf Trafokästen sowie die beiden großen Trafostationen, von denen aus ein Zusammenschluss mit der Station Seidlkreuz-Mitte (Kardinal-Schröffer-Straße) vorgesehen sei. Erneuert wird auch die komplette Straßenbeleuchtung. 71 Leuchten des bereits in der Spitalstadt und auch Am Graben installierten Standardmodells würden künftig das Seidlkreuz beleuchten.

Auf Nachfrage erklärten sowohl Janner als auch Goldbrunner, dass bei den Planungen Kontakt zu den Vertretern der Telekom beziehungsweise Vodafone aufgenommen worden sei. Konkrete Vorhaben gebe es bislang allerdings nicht.