Eichstätt
Harte Brocken

Die Felssicherungsmaßnahmen an der B 13 laufen Doch die Arbeiten sind aufwendiger als erwartet

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Mit schwerem Gerät: Zur Befestigung der Verankerung für die neuen Netze werden Löcher in das Gestein gebohrt. - Foto: Kretzmann

Eichstätt (EK) Auf den Serpentinen der B 13 ist schweres Gerät im Einsatz. Seit 7. November wird dort der Fels gesichert. Am 23. Dezember soll alles fertig sein - allerdings kann wegen des Umfangs der Arbeiten und der Dimensionen des Gesteins das Bauzeitende nicht garantiert werden.

Die Serpentinen auf der B 13 nach Weißenburg sind berüchtigt. Zahlreiche Unfälle sind schon passiert. Nicht nur die kurvige Strecke ist riskant, auch das Gestein entlang der Fahrbahn kann sich lösen - und dann wird es gefährlich. Aus diesem Grund müssen die Felssicherungen jährlich - nach Frostperioden, Starkregen oder Windwurf gegebenenfalls auch öfter - überprüft werden. Handlungsbedarf ist demnach immer dann, wenn vorhandene Sicherungsvorrichtungen beschädigt sind oder sie ihre Funktion aufgrund von Mängeln oder Ermüdung nicht mehr erfüllen können - und das ist heuer der Fall.

An den Serpentinen der B 13 sind bereits Felssicherungen in Form von Fangzäunen, Spritzbetonsicherungen, Verankerungen und Vernetzungen vorhanden. Diese sind mittlerweile erheblich mit Bäumen und Sträuchern bewachsen, die zugeschnitten werden müssen. "Zwar gibt es gut erreichbare Abschnitte, doch viele sind nur aus dem Seil und/oder mit Hub- und Arbeitsbühnen erreichbar, was die Arbeiten natürlich erschwert und auch gefährlich macht, weshalb hier mit viel Sorgfalt und Erfahrung gearbeitet werden muss", erklärt Elena Merk vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt. "Die von einer Fachfirma eingesetzten Arbeiter im Absturzbereich von Felsen und Hängen müssen eine spezifische Ausbildung zum Höhenarbeiter nachweisen, um derartige Tätigkeiten ausüben zu dürfen", fügt sie hinzu. Zudem werden bisher noch nicht gesicherte Felsbereiche mit einem verankerten, neuen Stahldrahtgeflecht gesichert. Vorhandene beschädigte Vernetzungen werden ersetzt.

Wie hoch die Kosten für die Arbeiten an der Bundesstraße 13 sind, lässt sich Merk nicht entlocken. Insgesamt allerdings hat die Behörde für die Arbeiten an den Serpentinen sowie ähnlichen Maßnahmen entlang der Bundesstraße 299 am Paulushofener Berg und im Birktal bei Kipfenberg ein Finanzvolumen in Höhe von etwa 750 000 Euro zur Verfügung. "Die Arbeiten verlaufen derzeit zwar planmäßig, doch ob das Bauzeitende eingehalten werden kann, ist nicht abschätzbar", sagt Merk. Aufgrund der großen Dimensionen der vorhandenen Felspartien und Felsvernetzungen sowie der sehr speziellen Tätigkeiten, die von ausgebildeten Fels- und Industriekletterern teilweise auch aus dem Seil und mit Spezialmaschinen durchgeführt werden müssen, sind, laut Merk, exakte Angaben und Einschätzungen zur Dauer der Arbeiten sehr schwierig. Die angesetzte Bauzeit beruht auf vorangegangenen Schätzungen und auf Erfahrungswerten früherer Maßnahmen.