Eichstätt
Unterstützung für das Juramuseum

Andreas Hecker arbeitet am Naturkunde Netz Bayern und soll Kontakt zu Regionalmuseen stärken

29.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:29 Uhr

Andreas Hecker (links) unterstützt künftig Museumsleiterin Martina Kölbl-Ebert. Eine der anstehenden Aufgaben ist die Neukonzeptionierung des Aquariumsaals sowie die Sanierung des bereits 40 Jahre alten großen Beckens - Foto: hr

Eichstätt (EK) Das Juramuseum auf der Willibaldsburg in Eichstätt hat jetzt personelle Unterstützung erhalten. Andreas Hecker soll das „Naturkunde Netz Bayern“ starten und pflegen.

Zurückzuführen ist diese personelle Aufstockung, mit der auch der Etat an Sachmitteln erhöht wurde, auf die Heimatstrategie Bayern des Bayerischen Landtags. Unter dem Stichwort „Naturkunde Netz Bayern“ sollen die insgesamt vier Regionalmuseen der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen (SNSB, Ries-Kratermuseum Nördlingen, Umweltmuseum Bayreuth, Naturkundemuseum Bamberg) besser untereinander vernetzt werden und gemeinsam neue Strategien einer Öffentlichkeitsarbeit entwickeln. Insgesamt zwei Stellen wurden dafür neu eingerichtet – eine halbe Stelle für jedes Regionalmuseum.

Damit sollen, wie Museumsleiterin Martina Kölbl-Ebert in einem Gespräch mit unserer Zeitung erklärte, „qualitativ hochwertige Ausstellungen und Bildungsangebote für alle Alters- und Bildungsschichten geschaffen“ sowie die „lokalen Fossilfundstätten und die Sammlungen, die international bereits einen hohen wissenschaftlichen Rang haben“, weiter gestärkt werden. „Die zusätzliche Förderung des Juramuseums stärkt den Ausstellungsbereich des Museums in Eichstätt nachhaltig. Nun können wir die Modernisierung der Dauerausstellung weiter vorantreiben“, so Kölbl-Ebert.

Von der finanziellen und personellen Unterstützung profitiert auch die Arbeit in den weltweit bedeutenden Sammlungen des Eichstätter Priesterseminars, die das Museum betreut. „Wir haben nun mehr personelle Kapazitäten auch für unsere wissenschaftlichen Grabungen, für Forschungsprojekte des Museums und für die internationale Kooperation mit unseren Gastwissenschaftlern. Das ist für uns sehr wichtig, denn die wissenschaftliche Erforschung der Plattenkalkfossilien der Region Eichstätt/Solnhofen ist die Grundlage, auf der sowohl Ausstellungen als auch Museumspädagogik des Juramuseums Eichstätt aufbauen.“

Andreas Hecker (37), Biologe und Geowissenschaftler mit umfangreicher Museumserfahrung, wurde als wissenschaftlicher Mitarbeiter zum 1. Februar eingestellt. Er sieht seine Aufgabe darin, „gemeinsam mit dem Museumsteam moderne Museumskonzepte zu entwickeln und die Menschen in der Region ebenso wie die Touristen, die den Naturpark Altmühltal besuchen, für unsere Angebote zu begeistern“.

Derzeit erarbeitet Hecker ein Konzept für die technische und pädagogische Überarbeitung des Aquariensaals des Juramuseums Eichstätt. Gemeinsam mit dem Team der Museumsmitarbeiter entwickelt er museumspädagogische Inhalte für elektronische Medien, die die Besucher in Zukunft auf ihrem Smartphone werden nutzen können. Dafür wird derzeit eine Smartphone-Applikation entwickelt, die allen SNSB-Regionalmuseen gemeinsam zur Erweiterung des Museumsangebots zur Verfügung stehen wird.

Aber auch eine neue Sonderausstellung ist in Vorbereitung. Unter dem Titel „Stumme Zeugen ihrer Leiden“ soll anhand von Knochenfunden ermittelt und dargestellt werden, an welchen körperlichen Gebrechen die Menschen früher litten und wie dies in der Kunst auch dargestellt wurde, wie Hecker erläutert.

„Mit den Fördermitteln können wir im Jura-Museum Eichstätt weiter neue Wege beschreiten, um mit unseren Museumsbesuchern eine spannende und eindrucksvolle Zeitreise ins Jurameer zu unternehmen, das vor 150 Millionen Jahren die Gegend von Eichstätt bedeckte; eine Zeitreise, die auf eigenen Forschungsarbeiten des Museums fußt“, so Kölbl-Ebert.