Eichstätt
Tragische Orte der Geschichte

Eichstätter Montessori-Schüler in Verdun, Sedan und im Spiegelsaal von Versailles

27.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Die 8. Klasse der Montessori-Schule Eichstätt besuchte mit Klassenlehrer Gerhard Metzger und der pädagogischen Zweitkraft Barbara Weidinger das Beinhaus Douamont bei Verdun. Dies war einer von mehreren geschichtlich wichtigen Orten der deutsch-französischen Geschichte, die auf der Exkursion aufgesucht wurden. - Foto: Metzger

Eichstätt (EK) Wo vor 100 Jahren ein furchtbarer Krieg herrschte, erinnern heute Denkmäler und Gebäude an die blutigen Schlachten des Krieges. Mit Verdun besichtigte die 8. Klasse der Montessori-Schule Eichstätt mit ihrem Klassenlehrer Gerhard Metzger im Rahmen einer Geschichtsreise nach Frankreich eines der größten Denkmäler, das mit rund 300 000 Toten der größte Friedhof der Welt ist. Von diesen grausamen Schlachten zeugen heute noch die vielen Schützengräben, die sich durch die Landschaft ziehen und mit Stacheldraht und Granateneinschlägen übersät wurden. Das Beinhaus und das Fort Douamont führten den Schülern den Wahnsinn und die Sinnlosigkeit des Krieges deutlich vor Augen.

Ein weiterer tragischer Ort der deutsch-französischen Geschichte wurde mit Sedan besucht. Hier wurde schon vor den zwei Weltkriegen die entscheidende Schlacht des preußischen Heeres mit seinen Verbündeten gegen die Franzosen im Krieg 1870 geführt. Frankreich wurde besiegt und mit der Kaiserkrönung des Deutschen Kaisers in Versailles gedemütigt. Auf dem deutschen Soldatenfriedhof in der Nähe Sedans liegen die Soldaten der zwei Weltkriege. Man kann hier über einen Online-Dienst der Kriegsgräberfürsorge das Grab von Angehörigen finden.

Der Spiegelsaal von Versailles beeindruckte die Schüler, vor allem vor dem Hintergrund, dass hier die Siegermächte die Schmach von 1871 mit dem unheilvollen Versailler Friedensvertrag nach dem Ende des Ersten Weltkrieges beantworteten. Es brauchte Jahrzehnte, bis die Erbfeindschaft zwischen Frankreich und Deutschland beendet wurde. Den geschichtlichen Ort der Aussöhnung mit Frankreich besuchten die Schüler mit der Kathedrale von Reims, in der sich Bundeskanzler Konrad Adenauer und der damalige französische Staatspräsident Charles de Gaulle im Jahre 1962 die Hand zur Versöhnung reichten. Die Schüler erlebten auf der Reise nach Frankreich stets Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft. Mit Blick auf die Geschichte wissen sie das besonders zu schätzen.