Eichstätt
"Tau der Erquickung"

Zahlreiche Pilgerinnen feierten mit Bischof Hanke den Festtag der Heiligen Walburga

26.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:35 Uhr

Bei der Pontifikalmesse und den vorangegangenen Gottesdiensten war die Abteikirche stets bestens gefüllt: Die Frauen und auch einige Männer feierten den Festtag der Heiligen Walburga. - Fotos: Bauer

Eichstätt (EK) Der am 25. Februar 779 verstorbenen Heiligen Walburga wird auch heute noch große Verehrung zuteil. An ihrem Gedenktag strömten am Samstag die Pilgerinnen aus nah und fern sehr zahlreich zu ihrem Grab in der Abteikirche St. Walburg in Eichstätt.

Bei beiden Gottesdiensten in der Früh und bei der Messe gegen Mittag war die Abtei- und Wallfahrtskirche voll. Viele waren sehr früh aufgebrochen. "Schon um 6.30 Uhr hörte man Husten im Gotteshaus," erzählt eine Schwester. Die erste Messe begann um 7.15 Uhr. Der feierliche Höhepunkt war das Pontifikalamt. Bischof Gregor Maria Hanke begrüßte sehr herzlich Abt Thomas M. Freihart vom Kloster Weltenburg, den evangelischen Dekan Klaus Kuhn aus Heidenheim mit dessen Frau und die Eichstätter Äbtissin Mutter Franziska.

Einen besonderen Gruß richtete der Bischof an die Verehrer der Heiligen Walburga, die vom Krankenbett aus über das Internet am Gottesdienst teilnehmen konnten. In Anlehnung an das Walburgisöl richtete der Bischof zu Beginn des Gottesdienstes eine Botschaft an die Gläubigen. Sie sollten durch das Gebet füreinander und durch die gemeinsame Feier des Gottesdienstes "Tau der Erquickung" sein, so nannte Hanke auch das bekannte Walburgisöl. In der Predigt zeigte der Bischof am Beispiel der Bistumsheiligen die verschiedenartigen Berufungswege nach Gottes Ratschluss auf. Dies gelte bis in unsere Zeit. Denn: "Jeder und jedem vom uns hat Gott eine ganz spezielle Berufung für das Leben zugedacht."

Willibald sei der unermüdliche Wandermissionar gewesen, der im jungen Bistum Eichstätt umherziehende Missionsbischof. Walburga sei ihrem verstorbenen Bruder Wunibald in der Leitung des Klosters Heidenheim gefolgt und leitete dann das Doppelkloster. Sie habe den Weg der Innerlichkeit, des Gebetes, der Meditation der unscheinbaren alltäglichen Arbeit eines Klosterlebens erkannt. Hinsichtlich der verschiedenartigen Berufungen verglich Hanke Gott mit einem "großartigen Komponisten", der mit den verschiedenen Wegen eine "wunderbare Partitur" schreibt. In der Vielstimmigkeit der verschiedenen Lebens- und Berufungswege und Sendungen wolle Gott "eine große Symphonie erklingen lassen".

In der Gruftkapelle, am Grab der Heiligen, knieten immer wieder Besucherinnen und einige Besucher nieder, um zu der "Helferin der Menschen" zu beten. "Walburga hat geholfen": Die unzähligen Votivtafeln legen davon Zeugnis ab.

Im Eingangsbereich der Klosterpforte hatten die Schwestern alle Hände voll zu tun. Sehr begehrt war das Walburgisöl, dem seit Jahrhunderten wundertätige Kräfte zugesprochen werden. Es kann nicht käuflich erworben werden. Jeder Pilger, der anklopft, bekommt ein kleines Fläschchen zusammen mit einem Gebet. Devotionalien, Rosenkränze, Bücher und Klosterlikör waren gern gekaufte Artikel.

Kerzen gab es für die verschiedensten Anlässe. Dort hat sich zum Beispiel Karola aus Rennertshofen gut umgeschaut und 20 Osterkerzen und zwei Walburga-Kerzen ausgesucht. In ihrem Ort trifft sie sich dann mit den Frauen, um die Kerzen zu verteilen. Karola sagt, sie komme jedes Jahr zum Walburgifest, wenn es auf einen Arbeitstag falle, nehme sie frei.

Der Hof des Klosters bot bei frühlingshaftem Wetter einen passenden Rahmen für Gespräch und Austausch. Viele kennen sich und machten schnell die "Walburgas" ausfindig. Man umarmte sich und wünschte sich "alles Gute zum Namenstag". Der Katholische Frauenbund hatte das Café St. Walburg im Pfarrheim eröffnet, um die Pilger nach den Gottesdiensten zu verköstigen.