Eichstätt
Süße Unikate aus der Weihnachtsbäckerei

Jedes Jahr trifft sich die Bluthochdruckgruppe im Klinik-Café Dabei geht es nicht nur um Plätzchen

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr

Voller Einsatz für die Plätzchen: Teig rühren, ausrollen, ausstechen, formen und verzieren. Die Weihnachtsbäcker hatten viel zu tun. Auch die 18-jährige Julia (rechts) war dabei und hat sich an Zitronenstäbchen versucht - das Ergebnis (oben) kann sich sehen lassen. - Fotos: Riß

Eichstätt (EK) Weihnachten und Plätzchen, das gehört einfach zusammen. Da ist sich auch die Bluthochdruckgruppe aus Eichstätt einig und veranstaltet deshalb jedes Jahr ein gemeinsames Backen in der Klinik. Dabei geht es aber nicht nur um die kleinen Köstlichkeiten.

Fünf Backstationen sind im Klinik-Café aufgebaut. Mehl, Eier, Zucker und die restlichen Zutaten liegen schon bereit. Auf der Liste stehen: Cranberrysterne, Zitronenstäbchen, Pistazienschnecken, Champagnerplätzchen und Ingwermonde. Diätassistentin Susanne Wagner und Elisabeth Wolf und Maria Hirschbeck vom Klinik-Küchenteam haben die Auswahl zusammengestellt. "Es sollen schon etwas ausgefallene Rezepte sein", sagt Wagner. Mal ist Albaöl dabei, mal Stevia oder Vollkornmehl.

Dann geht es los. Hände waschen, Haarnetz auf und die Schürze umgebunden. Für die Senioren ist das nichts Neues, immerhin gibt es die Weihnachtsbäckerei der Bluthochdruckgruppe schon seit zehn Jahren. "Wir treffen uns einmal im Monat zu Vorträgen, machen Ausflüge oder kochen zusammen", erzählt Gruppenleiter Peter Stowasser. "Und im Dezember werden eben Plätzchen gebacken." Zutaten abwiegen, Teig kneten, ausrollen, ausstechen, verzieren. Die fleißigen Bäckerinnen und Bäcker sind geübt und haben sich teilweise schon zu Hause "warmgebacken". Die Plätzchenvielfalt von Marianne Kundinger aus Wasserzell besteht derzeit zum Beispiel aus zwölf Sorten. Fortsetzung folgt. Genug von den kleinen süßen Leckereien hat sie also noch nicht. "Ich bin hier jedes Jahr dabei, es geht ja auch darum, die anderen wiederzusehen."

Auch zwei neue Gesichter haben sich unter die zehnköpfige Gruppe gemischt. Mitmachen darf jeder - dafür muss man nicht Bluthochdruck haben -, deshalb ist auch Julia Bauer aus Denkendorf zusammen mit ihrer Mutter dabei. "Wir haben einen Flyer in der Klinik gesehen und uns gedacht, da machen wir mit."

Und dass Backen wirklich keine Frage des Alters ist, wird spätestens klar, als die 18-jährige Julia und die 80-jährige Anneliese Pfeiffer aus Eichstätt sich zusammen an den Champagnerplätzchen versuchen. Da trifft jahrelange Backerfahrung auf Plätzchenneuling. "Für mich gehört Backen schon immer dazu. Ich brauch zum Frühstück neben einer Scheibe Vollkornbrot auch ein Stück Kuchen", verrät Anneliese Pfeiffer. "In meiner Gefriertruhe findet sich immer ein Kuchen." Und zu Weihnachten sind dann Plätzchen dran. Klassiker wie Florentiner oder Nougatstangen gibt es jedes Jahr, "aber ich probier' schon auch neue Rezepte aus". Bei den Zitronenstäbchen ist die 18-jährige Julia noch etwas skeptisch, mag vielleicht auch an dem Zitronat im Teig liegen. Aber was soll da schon schiefgehen. "Wir hatten auch schon Rezepte, die nicht so überzeugt haben. Das gehört halt auch dazu", meint Marianne Kundinger schmunzelnd.

Nach etwa zwei Stunden sind die meisten Bleche, vollbepackt mit Sternen, Stäbchen und Schnecken, im Ofen. Kleine Verschnaufpause für die Backtruppe. Und nach so viel Süßkram kommen Lachscremesuppe und selbst gemachtes Brot ganz gelegen. "Es geht ja auch um das gemütliche Beisammensein", sagt Stowasser.