Eichstätt
Spiegelbild

Erklärung zum Welttourismustag

26.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:11 Uhr

Eichstätt (EK) „Nur mit einer ganzheitlichen Sichtweise des Menschen ist eine nachhaltige Tourismusentwicklung möglich“, erklären der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke und Professor Harald Pechlaner, Inhaber des Lehrstuhls Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, in einer gemeinsamen Erklärung zum Welttag des Tourismus. Der von der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen jährlich zum 27. September ausgerufene Tag steht dieses Jahr unter dem Oberthema „Tourismus und gemeinschaftliche Entwicklung“.

Tourismus sei ein wichtiges Spiegelbild gesellschaftlicher Entwicklung, weil Menschen unterschiedlicher gesellschaftlicher Ebenen durch das Reisen ihre Sehnsüchte ausdrückten. Reisenden gehe es auch darum, andere Lebensweisen besser zu verstehen und diese nach Möglichkeit als Beispiel für das eigene Leben zu betrachten. „Neben der Erholung spielen für viele Menschen während des Urlaubs auch zentrale Fragen eines gelingenden Lebens und die Suche nach Sinn eine zunehmend wichtigere Rolle“, betonen Hanke und Pechlaner.

Nicht nur die Akteure in Ferienregionen, sondern auch die Gäste seien sensibler geworden für Fragestellungen zu Nachhaltigkeit und der gesellschaftlichen Verantwortung in den jeweiligen Reisezielen. Christlicher Glaube und christliches Menschenbild seien eine wertvolle Basis, um gerade in der Situation von Gast und Gastgeber den Sinn für Solidarität, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zu schärfen.

Nachhaltige Tourismusentwicklung bedeute gemeinschaftliche Entwicklung, stellt Professor Pechlaner ergänzend dazu fest. Die Rolle einer Gemeinschaft oder gesellschaftlicher Gruppen und deren Partizipation bei der Entwicklung von Regionen stelle in einer globalisierten Welt eine besondere Herausforderung dar. Gäste fühlten sich in jenen Regionen wohl, in denen die lokale Gemeinschaft eine wichtige Rolle spiele und in denen spürbar werde, dass die lokale Gemeinschaft einen großen Einfluss auf die Entwicklung ihrer Region nehmen könne. Deshalb sei der Dialog zwischen der einheimischen Bevölkerung mit den Gästen von großer Bedeutung für den Erfolg bei der Entwicklung touristischer Regionen. „Dialog ist Grundlage für gemeinsame Verantwortung, und diese ist wiederum auch Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg“, so Pechlaner.