Eichstätt
Spargelder umgeschichtet

Die Eichstätter legen ihr Geld zusehends in Wertpapieren an Spitzenposition bei Immobilien

22.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Zogen Bilanz über das Geschäftsjahr 2016 (von links): Thomas Bauer (Regionalleiter Eichstätt), Richard Riedmaier (Vorstandsvorsitzender) und Wolfgang Gebhard (Vorstandsmitglied). - Foto: Redl

Eichstätt (EK) Die Eichstätter in Stadt und Land sind fleißige Sparer, lernen aber zusehends auch den Wertpapiermarkt zu schätzen und investieren ihr Geld in Immobilien. Dieses Fazit lässt sich aus dem Bilanzbericht der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern Mitte ziehen.

Eichstätt (EK) Die Eichstätter in Stadt und Land sind fleißige Sparer, lernen aber zusehends auch den Wertpapiermarkt zu schätzen und investieren ihr Geld in Immobilien. Dieses Fazit lässt sich aus dem Bilanzbericht der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern Mitte ziehen.

Nach dem Bericht für die Gesamtbank (wir berichteten) stellten der Vorstandsvorsitzende der Bank, Richard Riedmaier, Vorstandsmitglied Wolfgang Gebhard und der Eichstätter Regionalleiter Thomas Bauer unserer Zeitung die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr für Eichstätt vor.

Demnach hat der Regionalbereich Eichstätt einen starken Anteil an der positiven Entwicklung der Gesamtbank, die das vergangene Jahr mit einem Gesamtergebnis von 22,5 Millionen Euro abschließen konnte. Insgesamt stieg die Bilanzsumme um 91 Millionen Euro und damit um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2,478 Milliarden Euro.

Auch das Eigenkapital konnte deutlich gestärkt werden. Vom Gesamtergebnis wird die Bank etwa 15 Millionen Euro in die Rücklagen stecken. Die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern Mitte verfügt dann über anrechenbare Eigenmittel in Höhe von insgesamt 277 Millionen Euro; dies entspricht einer Gesamteigenkapitalquote von etwa 21 Prozent. Das betreute Kundenvolumen wuchs um 209 Millionen auf 4,8 Milliarden Euro (plus 4,5 Prozent). Von diesen 4,8 Milliarden Euro entfallen auf den Geschäftsbereich Eichstätt 1,49 Milliarden Euro.

Auch bei den Ausleihungen, die in der Gesamtbank überproportional zunahmen, trug Eichstätt einen starken Anteil bei. Die Ausleihungen im Raum Eichstätt wuchsen um zehn Millionen Euro auf insgesamt 362 Millionen Euro. Dies sei, so Gebhard und Bauer, in den "ausgezeichneten Rahmenbedingungen für Investitionen im gewerblichen Mittelstandsgeschäft in unserer prosperierenden Region" begründet. Ein Wachstum, das auch in diesem Jahr anhalten dürfte. Aber auch die Nachfrage nach Eigenheimfinanzierungen sei ungebrochen.

Dennoch legen die Eichstätter ihr Geld nach wie vor auf der Bank an. Das Guthaben der Kunden stieg trotz Niedrigzinsphase um 23 Millionen auf 677 Millionen Euro. Jedoch seien herkömmliche Sparformen in der Gunst der Kunden gesunken, die Gelder seien besonders stark in die Fondsprodukte geflossen. So legte der Absatz auf dem Wertpapierbereich um 37 Prozent zu. Bauer: "Die Kunden haben ihre Spargelder in Wertpapiere umgeschichtet". Und dieser Trend dürfte weiter anhalten. Aber auch das Immobilien-Vermittlungsgeschäft in und um Eichstätt ist "exzellent" (Bauer) gelaufen. Eichstätt sei hier Spitzenreiter innerhalb der Gesamtbank gewesen. Das Interesse an Objekten sei so groß, dass die Nachfrage nur schwer bedient werden könne. Somit habe das steigende Kreditvolumen problemlos durch die Kundeneinlagen finanziert werden können.

Trotz eines nach wie vor und zunehmend weiter schwierigen Umfelds sei es gelungen, die Zielvorgabe deutlich zu übertreffen, führten Riedmaier und Gebhard aus. Belastend für das Ergebnis sei die andauernde Niedrigzinsphase, die Kosten der Regulierung und die hohen Ausgaben für die Digitalisierung, an der keine Bank mehr vorbeikomme.

Das Filialnetz soll solange wie möglich erhalten bleiben, kündigte Riedmaier an. Doch die Bank werde beim Personal weiter abbauen. So seit mit 19 Mitarbeitern eine Altersteilzeitregelung geschlossen worden, und diese Stellen würden nicht mehr besetzt. Derzeit beschäftigt die Gesamtbank 572 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 90 davon im Geschäftsbereich Eichstätt.

Stolz ist die Bank auf ihre zahlreichen Auszeichnungen, die sie erhalten hat - zuletzt wurde sie von der Bertelsmannstiftung als familienfreundlicher Arbeitgeber zertifiziert. Und stolz ist der Vorstand auch auf sein Engagement bei Spenden und Sponsoring: Ingesamt wurden im vergangenen Jahr 80 000 Euro Menschen und Institutionen in der Region zur Verfügung gestellt.