Eichstätt
Soldat im Adelsstand

20.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Eichstätt (je) Eine außergewöhnliche Ehrung, die, soweit zu überblicken ist, sonst keinem Eichstätter in Stadt und Land angetragen wurde, stellte im Ersten Weltkrieg die Verleihung des Militär-Max-Joseph-Ordens durch seine Majestät König Ludwig III. an den damaligen Hauptmann Franz Hofer dar.

Sie ist mit dem persönlichen Adel verbunden. Ritter von Hofer wurde damit für sein tapferes Verhalten ausgezeichnet.

Franz von Hofer entstammte der Eichstätter Kaufmannsfamilie Hofer, die aus der Gegend um Bozen in Südtirol über Erding nach Eichstätt gekommen war. Geboren 1873 in Eichstätt absolvierte er das Humanistische Gymnasium und wurde Berufssoldat. In den Ersten Weltkrieg zog er als Chef eines Infanterieregiments. Major Hofer wurde schwer verwundet. 1918 verlieh ihm die Stadt das Ehrenbürgerrecht.

Nach dem Weltkrieg erwarb Ritter von Hofer große Verdienste als Vorsitzender des Verschönerungsvereins, insbesondere mit der Anlage von Spazierwegen, sowie durch seine aktive Tätigkeit im Tierschutzverein. Mit Leidenschaft wandte Franz von Hofer sich der Heimatforschung zu und ließ an seinen Erkenntnissen durch Zeitungsbeiträge die Öffentlichkeit teilhaben. In den Mittelpunkt rückte das aktive Mitglied des Historischen Vereins Eichstätter Persönlichkeiten und schrieb Geschichten über Gebäude.

Nach ihm ist der Ritter-von-Hofer-Weg entlang der Altmühl ab dem Herzogsteg benannt. Am 23. Oktober 1954 ist der Ehrenbürger in seiner Vaterstadt gestorben; sein Grabmal befindet sich auf dem Friedhof. Seine Frau Luise starb 1963. Das Ehepaar hatte keine Kinder und wohnte in dem einzeln stehenden Gebäude östlich des Kolpinghauses (Kolpingstraße 3).