Eichstätt
"So eine Halle ist doch schöner"

Umstrittenes Vorhaben am Freiwasser unvermutet Thema im Eichstätter Bauausschuss

26.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:11 Uhr

Eichstätt (EK) Gegen Ende nahm die jüngste Sitzung des Eichstätter Bauausschusses dann doch noch Fahrt auf, als der geplante Neubau der Firma Meier am Freiwasser unvermutet Thema wurde. Klaus Bittlmayer (Grüne) hatte nämlich nach dem aktuellen Stand des umstrittenen Vorhabens gefragt.

Wie mehrfach berichtet, plant das Bauunternehmen Meier eine Neuordnung seines Baustoffzentrums am Freiwasser: Die neue Halle soll 110 Meter lang, 45 Meter breit und elf Meter hoch und damit doppelt so groß werden wie die bestehende. Wegen der Mächtigkeit des Baukörpers und dessen Nähe zur Burg wird das Projekt heftig diskutiert.

Nachdem im August in der Zeitung zu lesen gewesen sei, dass die Regierung von Oberbayern hierbei „baurechtlich anspruchsvolle Fragen“ sehe, erkundigte Bittlmayer sich nun nach möglichen Fortschritten – auch was eine eventuelle Umsiedlung des Baustofflagers angehe. Stadtbaumeister Manfred Janner machte zunächst deutlich, dass die Regierung mit der Genehmigung nichts zu tun habe. Diese sei immer noch Sache der Stadt. Aus München sei lediglich die Anregung gekommen, zu prüfen, ob eine Verlagerung mithilfe von Fördermitteln infrage käme. Das Stadtbauamt sei dran, Alternativflächen in Tallage zu eruieren. „Ob die Firma hier aufspringt, steht aber auf einem anderen Blatt“. Sie sei „Herrin des Verfahrens“ und müsse freiwillig mitmachen. Mittlerweile lägen Visualisierungen des geplanten Baukörpers vor, wie es das Landesamt für Denkmalpflege verlangt habe, so Janner weiter.

Arnulf Neumeyer (SPD) fällte sein Urteil kurz und knapp: „So eine Halle ist doch schöner, als wenn das ganze Zeug dort so verstreut herumliegt.“ Und auch Max Pfuhler (SPD) hielt mit seiner Meinung nicht hinterm Berg: Gegen das Meier-Vorhaben sei nicht mehr viel zu sagen, wenn man im Vergleich dazu die geplante Erweiterung der Berufsschule mit zwölf Meter hohen Gebäuden betrachte. Dies sei wegen der Lage direkt unterhalb der Willibaldsburg „aus denkmalpflegerischer Sicht wesentlich bedeutsamer“.

Zum Einwurf von Klaus Bittlmayer, dass über die Höhen generell noch zu diskutieren sei, erklärte Manfred Janner: „Bei der Berufsschule ist noch gar nichts gegessen.“ Es gehe derzeit um die Bauleitplanung, und hier sei auch noch nichts durchgewunken. Janner empfahl daher, zunächst einmal die Abwägung abzuwarten.