Eichstätt
Schwelgen in der Musikszene

Landkreis hatte zum 38. Mal zur "Volksmusik in der Residenz" geladen

25.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr
Viele Akteure wirkten bei der Volksmusik in der Residenz mit. Das Fot zeigt die „Eichstätter Tanzlmusi“ unter Markus Beck. −Foto: Josef Ettle

Eichstätt (EK) Es war ein Schwelgen in großen Namen der gemütlich-traditionellen Eichstätter Musikszene: Capello und Josef Schuster, Sepp Rubenberger und Rudi Hawlata, Georg Hanauska, Wunibald Iser und Konrad Meyer. Der Landkreis hatte wieder zur Volksmusik in die Residenz eingeladen.

Mit Gerhard Julius Beck als Erzähler war zum Thema "Eichstätter Musikanten" der Richtige verpflichtet worden. Selbst schon über 60 Jahre Musikant, geht Beck praktisch mit der Trompete ins Bett, kennt alle die liebenswerten Anekdoten über seine Kollegen und ist obendrein ein begabter Plauderer. Er erinnerte dankbar an die Gründer der so erfolgreichen "Volksmusik in der Residenz", voran an Landrat Konrad Regler. Das "Volk" durfte beim Sausackschleifermarsch von Willi Dirsch mitsingen: "Malefiz, ätz is passiert, sauba hom ma ois daschmiert". Die Melodie von Hans Lutz spielte die "Eichstätter Tanzlmusi" unter der Leitung von Markus Beck. Eine Information am Rande: Er wird am 1. August Eichstätter Stadtkapellmeister.

Stellvertretende Landrätin Rita Böhm und Kreisheimatpfleger Dominik Harrer begrüßten die zahlreichen begeisterten Zuhörer und dankten den Mitwirkenden. Hochsommerliche Wärme und fürstliche Kulisse waren ein prima Rahmen für das Konzert.

Mit "Gruß an Eichstätt" von Josef Schmid eröffnete die "Tanzlmusi" den Reigen der Darbietungen, dann kam der Buxheimer Kirchenchor unter Leitung von Norbert Staudt mit "A sonnigs Platzerl" an die Reihe und die "Altmühler Saitenmusik" mit dem "Rheinländer aus Söcking". Gerhard Julius Beck erzählte von einer Pfingstwanderung der "Eichiner Buam" durch das fränkische Weinland in "grauer Vorzeit" und vom ausgiebigen Verkosten des Rebensaftes, von Notquartieren in Kammerln eines Krankenhauses, wobei Hans Eichiner drei Stunden neben einer verstorbenen Frau schlief. "Kasweiß is er zu uns zrück kommen", so der Sprecher.

Dominik Harrer und seine Frau Ingrid besangen Eichstätter Ereignisse, etwa die Umstellung der Bahn von Schmalspur auf Normalbreite, von der Altmühlregulierung und andere. Um den Roland Goll, der mit einem Geigenkasten ohne Geige, dafür mit Frack und Gocks durch Eichstätt ging, um den Mundharmonika- und Quetschenspieler Robert Wawritza und natürlich um Stadtkapellmeister Hans Lutz ging es in den Erzählungen von Gerhard Julius Beck. Dieser vielseitige Musiker sei auch ein unterhaltsamer Erzähler gewesen und habe in jedem Jahr einen Schlager als Volksfest-Ohrwurm herausgesucht: "Rehragout", "Marina" oder beispielsweise "Häuptling der Indianer". Mit "Auf dem Tanzboden" entließ die "Tanzlmusi" in die Pause und läutete mit "Schneidige Fahrt" die zweite Halbzeit ein. Eines der Lieder der "Dudlmädl" aus Möckenlohe und Pietenfeld hieß "Beim Meier homs a Buaberl kriegt". Sie erwiesen dem unvergessenen Birkenblattlpfeifer Fritz Kleinhans die Ehre, als sie dessen Leib- und Magenlied "Schäfermädchen" gekonnt interpretierten.

Bevor der "Buxheimer Kirchenchor" mit "Ade zur guten Nacht" den Abschied einläutete, hatte die "Ruaßkuchlmusi" mit ihren "Musikanten-Gstanzln" die Lacher auf ihrer Seite. Die Zuhörer gingen beschwingt nach Hause.