Eichstätt
Schule vorbei und was dann?

Studium oder Ausbildung Die Agentur für Arbeit informierte Neuntklässler des Gabrieli-Gymnasiums

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Foto: DK

Eichstätt (EK) Welchem Beruf wollen Schüler nach ihrem Abschluss nachgehen? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Neuntklässler am Gabrieli-Gymnasium am Montag. Elisabeth Pfeiffer, Akademische Beraterin der Agentur für Arbeit, informierte sie über mögliche Berufs- und Ausbildungswege.

Im Computerraum des Gabrieli-Gymnasiums kamen jeweils zwei Schulstunden lang Neuntklässler ihrer zukünftigen Berufsvorstellung einen Schritt näher. Referentin Elisabeth Pfeiffer erklärte den Klassen die verschiedenen Möglichkeiten nach ihrem Schulabschluss. "Die Schüler sollen sich selbst ausprobieren und informieren können", erklärte Pfeiffer. Die Anleitung dazu bot die Agentur für Arbeit mit dieser Veranstaltung. Auf ihrer Homepage stellt das Berufsinformationszentrum (BIZ) unterschiedliche Datenbanken zur Selbstinformation zur Verfügung. Dazu gehört auch die Seite berufe.tv, auf der in Filmen verschiedene Berufsfelder dargestellt werden. Auf der Webseite der Agentur für Arbeit gibt es außerdem seit einigen Monaten das Selbsterkundungstool, bei dem angehende Abiturienten ein geeignetes Studium finden können. Die Tests haben eine sehr moderne Aufmachung: Bei einem erscheinen große Symbolbilder, wie das einer Theaterbühne, auf dem Bildschirm. Interessiert man sich dafür, reicht ein Klick auf das Herz für "Ja", ein Klick auf das "Kreuz" für "Nein".

Diese Form der Berufsinformation gibt es als "Digi-BIZ", bei dem Tablets eingesetzt werden, bereits für Real- und Mittelschulen, weil sich die Schüler dort noch früher mit ihren beruflichen Perspektiven auseinandersetzen müssen. Das System werde aber auch bald an Gymnasien verwendet, denn es sei bedienungsfreundlicher und man könne noch besser auf Fragen der Schüler eingehen, sagte Pfeiffer.

Dass ab und an bei den Tests ein etwas untypisches Berufsbild herauskommt, kann aber schon mal vorkommen: Das liege daran, dass die Tests bestimmten Logarithmen folgen. Dessen sollten sich die Schüler also beim Ausfüllen der Tests bewusst sein. Denn das BIZ dient lediglich einem ersten Eindruck. "Innerhalb von fünf Minuten findet man seinen Beruf nicht", so Pfeiffer. Um noch spezieller auf die Erwartungen der Schüler einzugehen, bietet die Agentur für Arbeit zusätzliche Möglichkeiten an: Eine Sprechstunde in der Schule, berufsorientierte Vorträge und auch Workshops mit Bewerbungstraining für betriebliche Ausbildungen. "Heute ist es noch eine allgemeine Veranstaltung, aber je weiter ihr vorankommt, desto genauere Informationen erhaltet ihr auch von uns", erklärte Elisabeth Pfeiffer.

In der Doppelstunde riet die gelernte Ingenieurin den Jugendlichen dazu, das zu machen, "wofür das Herz schlägt". So sollten sie nicht zwingendermaßen Informatik studieren, nur weil die Jobaussichten gut seien. Am besten sei es, wenn man sich zwei- oder dreigleisig bewerben würde - für eine Ausbildung, ein Studium oder einen dualen Studiengang. Sie bemerkte: Manchmal könne man auch über Umwege ein Ziel verfolgen, wie etwa ein Medizinstudium. Sollte man nicht den geeigneten Schnitt haben, kann man dem Traum über weitere Ausbildungswege näher kommen.

Die Neuntklässler haben zwar noch einige Zeit bis zum Abitur, aber die Wege danach werden ihnen offen stehen: ein Studium an einer wissenschaftlichen Hochschule oder einer Fachhochschule, der gehobene Dienst bei Behörden, ein Duales Studium, oder eine betriebliche oder schulische Ausbildung. Auch die Vorgehensweise der Berufsfindung oder Weiterbildung nach einem mittleren Schulabschluss erklärte die Fachfrau der Arbeitsagentur. "Der Weg über das Gymnasium ist der einfachste", sagte sie. Wer dennoch eine Ausbildung beginnen möchte, sollte sich bald bei ihr melden, denn die Bewerbungszeit für 2019 beginne bald.

Auch die Lehrer unterstützen die Schüler bei ihrer Ausbildungssuche ab der achten Klasse: Elisabeth Götz-Strasser ist Oberstufenkoordinatorin und Beratungslehrerin am Gabrieli-Gymnasium. Die Wirtschafts- und Rechtslehrerin behandelt mit den Schülern Berufsfelder und übt mit ihnen Bewerbungsschreiben. Die Neuntklässler schnuppern auch in einem einwöchigen Betriebspraktikum in Berufe hinein. Elftklässler stellen im Rahmen im Rahmen der Studien- und Berufsorientierung im Projektseminar einen Beruf vor. Christiane Buckl, Deutsch- und Englischlehrerin, ist Koordinatorin für berufliche Orientierung der Schüler und motiviert ihre Kollegen, die Klassen gezielt über Berufsorientierungsangebote zu informieren, wie über die Woche der Ausbildung vom 26. Februar bis 4. März.

Aber auch Eltern interessiert der berufliche Werdegang ihrer Kinder: Deshalb bietet die Agentur für Arbeit am Mittwoch, 21. Februar, für Eltern ab 19 Uhr eine Informationsveranstaltung im Gabrieli-Gymnasium an. Der Titel lautet "Mein Kind hat Abitur".