Eichstätt
Schülerzahlen sinken leicht

Dennoch herrscht Raumnot in der Mittelschule Sitzung der Schottenau-Verbandsversammlung

29.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Eichstätt (EK) Weniger Schüler, aber deswegen herrscht noch lang nicht mehr Platz: Insgesamt besuchen 452 Schüler aus neun Gemeinden die Eichstätter Mittelschule Schottenau, das sind 41 weniger als im Vorjahr. Die Kinder der Asylbewerber machen den Rückgang nur etwas wett.

Dennoch herrsche "akute Raumnot", wie Schulleiter Erich Kraus in der Sitzung der Schottenau-Verbandsversammlung sagte. Alle Gemeinden, bis auf Wellheim - dort konnte man die Zahl aus dem Vorjahr mit 41 Schülern halten - senden weniger Schüler an die Mittelschule, das Minus beträgt acht Prozent. Die restlichen Mitgliedsgemeinden der Mittelschule sind Adelschlag (63 Schüler zum 1. Oktober 2016), Dollnstein (41), Egweil (5), Eichstätt (144), Mörnsheim (24), Nassenfels (36), Schernfeld (43) und Walting (55). Zu den Schülern gesellen sich allerdings noch 68 Gastschüler, für die der Schulverband einen Beitrag kassiert. Die Kinder verteilen sich auf 25 Klassen, zwei sind schon seit Jahren nach Schernfeld ausgelagert.

Vor allem die Zahl der Asylbewerberkinder ist gestiegen: Waren es im Vorjahr noch vier, sind es jetzt 29, wie Geschäftsführer Alois Wittmann erläuterte. Für sie zahlt der Freistaat Bayern etwa 43 500 Euro. 36 weitere Gastschüler kommen aus den Gemeinden Pollenfeld und Titting. Letztere Gemeinde besitzt zwar eine eigene Hauptschule, da dort aber kein direkter Zugang zur Mittleren Reife angeboten wird, fahren viele Schüler nach Eichstätt. Ihnen schließen sich drei Schüler der Praxisklasse an. Für die 68 externen Schüler erhält man insgesamt 102 000 Euro.

Der Adelschlager Bürgermeister Andreas Birzer sagte, er habe im Zuge der G8 / G9-Diskussion am Willibald-Gymnasium die Aussage gehört, dass man G9 schon wieder einführen könne, "wenn man dann die Räume von der Mittelschule zurückbekomme". Man belege gar keine Zimmer, die von Haus aus dem Gymnasium gehörten, entgegnete Mittelschulleiter Erich Kraus. Schulküche und Werkraum, die man gemeinsam nutze, seien ja keine Klassenzimmer. Auch der Stammraum 041 werde nicht zum Unterrichten genutzt. "Hier lagern die Kinder der offenen Ganztagsschule ihre Sachen." Es herrsche, betonte Kraus, "akute Raumnot", der Physiksaal werde weiterhin als Klassenzimmer genutzt. "Wir haben keine Räume abzugeben, ganz im Gegenteil."

Die Arbeiten an den Außenanlagen beobachte man "zuversichtlich", sagte Kraus, der den Bürgermeistern in der Folge einen kurzen Einblick in die Aktivitäten seiner Schule gab. Man freue sich nach Abschluss der Bauarbeiten auf "eine Schule im Grünen", die den Schülern zusätzliche Bewegungs-, Sitz- und Freizeitmöglichkeiten biete. Das sei besonders für die Kinder, die die offene Ganztagsschule besuchen, wichtig.

Ein Höhepunkt in Jahreslauf sei der Gewinn des mit 10 000 Euro dotierten Sozialpreises des Rotary-Clubs im vergangenen Herbst gewesen, den man für das Projekt "Ankommen-Willkommen" erhalten habe. Schüler mit Migrationshintergrund soll der Schulstart erleichtert werden.

Attraktiv sei die Mittelschule Schottenau auch für Ausbildungsbetriebe in der Region. "Wir bekommen viele Anfragen, unsere Schüler haben auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen", sagte Kraus. Die nächsten Absolventen stehen schon in den Startlöchern, denn im Mai stehen Prüfungen an. "Hierbei ist der Computerraum für uns besonders wichtig, da wir ihn für nahezu jede Projektprüfung brauchen."