Eichstätt (smo) 465 000 Euro nimmt der Landkreis Eichstätt für den Umbau der Rapperszeller Kreuzung in die Hand: Die Stelle, an der sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder schwere, teils tödliche Unfälle ereignet haben, soll dadurch entschärft werden. In den letzten fünf Jahren gab es dort acht Unfälle, wie die Eichstätter Polizei auf Anfrage mitteilte.
Wenn alles glatt läuft, sollen die Bauarbeiten am 4. Mai beginnen.
Bernhard Fenzel (rechtes Bild) von der Tiefbauverwaltung des Landkreises bezeichnet die Kreuzung als „zu übersichtlich“: Die Autofahrer fühlten sich teils zu sicher, um genauer auf den Verkehr zu achten. Blättert man in den Polizeiarchiven, so ist meist Vorfahrtsmissachtung die Ursache für Unfälle an der Kreuzung. Seit vielen Jahren diskutieren Tiefbauamt, Straßenverkehrsbehörde und Polizei, wie mit der Kreuzung umzugehen ist. Wie Stephane Thirion, der Leiter der Kreis-Tiefbauverwaltung (linkes Bild), erklärt, hätte man über Bepflanzungen an der Straße auch eine Sichteinschränkung vornehmen können. Eine weitere Möglichkeit wäre es gewesen, die Straßen nach Sornhüll und Rapperszell zu versetzen und so die Kreuzung zu entschärfen. Thirion und Fenzel bezeichnen den Kreisverkehr aber als „optimale Lösung“.
Der geplante Kreisverkehr hat einen Durchmesser von 40 Metern, die in der Mitte geplante Insel wird etwa ein bis einhalb Meter hoch sein. Insgesamt 1325 Quadratmeter Grund hat der Landkreis für den Bau des Kreisverkehrs gekauft. Der Zeitplan nach der Genehmigung durch die Regierung von Oberbayern ist sportlich: Am Montag ist die Ausschreibung im Staatsanzeiger veröffentlicht worden, am 20. April soll der Kreisausschuss die Aufträge vergeben. Bereits am 4. Mai sollen dann die Baufirmen anrücken. Geplant ist, die Bauarbeiten bis 31. Juli abzuschließen. In dieser Zeit bleibt die Jurahochstraße zwischen Pfahldorf und Buchenhüll komplett gesperrt: Die Umleitungsstrecke läuft von Pfahldorf über Gungolding nach Eichstätt und umgekehrt.
Zwei weitere Kreisverkehre sollen im Landkreis in diesem Jahr noch entstehen: Bei Altendorf soll die Kreuzung dadurch entschärft werden. Wenn die Regierung das Bauvorhaben genehmigt hat, könnte auch hier im Mai gestartet werden. Hier arbeiten die Verantwortlichen gerade in Absprache mit dem Landratsamt Weißenburg und dem Staatlichen Bauamt die Umleitungsstrecke aus. Außerdem soll die für vergangenes Jahr geplante Umsetzung des Kreisverkehrs an der Ableitung der Bundesstraße 13 Richtung Adelschlag und Ochsenfeld heuer erfolgen.
