Eichstätt
Räume für eine "junge Eichstätter Szene"

Das Konzept zur Förderung von Nachwuchsbands kam im Kulturausschuss sehr gut an

27.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

 

Eichstätt (EK) Als „sehr professionell“ lobte Oberbürgermeister Andreas Steppberger das Konzept für Bandübungsräume, das Jugendhausleiter Bernd Zengerle am Montag dem Kulturausschuss präsentierte. Jetzt soll es möglichst zügig an die Umsetzung gehen.

Wie berichtet hatten sich im Dezember die beiden Jugendkulturvereine Muke und Joke zusammen mit Nachwuchsmusikern von einem knappen Dutzend Eichstätter Bands und dem Jugendhausleiter getroffen, um das Konzept zu erstellen. Herausgekommen ist nun ein detailliertes Geheft, das von der Raumaufteilung bis hin zum Finanzplan sehr konkrete Realisierungsmöglichkeiten bietet, und das Bernd Zengerle nun den Stadträten vorstellte.

Die Trägerschaft würde der Muke-Verein übernehmen. Die Stadt müsste sich bereit erklären, ein eventuelles Defizit zu tragen. Zengerle rechnete jedoch vor, dass sich die Übungsräume voraussichtlich kostendeckend betreiben lassen.

Es würden vier Übungsräume mit je etwa 20 Quadratmetern benötigt. Drei davon würden für 150 Euro im Monat fest an Bands vermietet, die ihrerseits auch wieder untervermieten könnten – diese drei Räume würden maximal neun Bands zur Verfügung stehen. Ein Übungsraum würde vom Jugendhaus und dem Muke mit Instrumenten ausgestattet und sollte als möglichst niederschwelliges und offenes Angebot an Einsteiger zur Verfügung stehen – ein Konzept, wie es bis 2008 auch im Jugendhaus möglich gewesen war. Dazu käme ein Studio mit 20 Quadratmetern – zu mieten für 30 Euro pro Tag, und einen Abhörraum mit zehn Quadratmetern, in denen die Bands ihre ersten Aufnahmen digital produzieren könnten. Damit wäre für Übungsräume selbst ein Raumbedarf von 110 Quadratmetern festzustellen – zuzüglich der Sanitärräume.

Darüber hinaus wäre noch ein Gemeinschaftsraum mit etwa 16 Quadratmetern wünschenswert, den auch andere junge Künstler nutzen könnten – etwa für bildende Kunst, Theater, Musicalproben, Tanz oder Performances. Die Künstler würden gerne untereinander kooperieren und sich gegenseitig inspirieren. „So könnte eine junge Eichstätter Szene entstehen“, sagte Zengerle.

Und ein weiterer Wunsch, der aber nicht unbedingt sofort in Erfüllung gehen müsste, wäre ein Veranstaltungsraum mit Platz für etwa 150 Besucher, in dem es auch einmal etwas lauter werden darf: „Es ist in Eichstätt unheimlich schwer, Rock’n’Roll zu veranstalten“, bemerkte Zengerle. Der Jugendhausleiter stellte fest, dass die Bands mit den anvisierten Räumen im Gewerbegebiet Sollnau (wir berichteten) sehr gut leben könnten. Gerhard Nieberle (SPD), der das Thema im Herbst auch erneut angestoßen hatte, erklärte im Zuge der Diskussion, in der auch eine weitere Standortsuche Thema war, dass bitte schon konkret dieses Konzept jetzt umgesetzt werden sollte: „Gesucht haben wir lange genug.“

Im Herbst war auch darüber diskutiert worden, ob Bandübungsräume und Räume für die Musikschule gemeinsam verwirklicht werden sollten. Das ist jetzt laut Oberbürgermeister Andreas Steppberger vom Tisch: „Für die Musikschule brauchen wir eine eigene Lösung.“