Eichstätt
Quer durch die Musikgeschichte

Gruppen der Stadtkapelle begeistern beim Jahreskonzert vor vollem Haus

24.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Ein immer wieder imposantes Bild: Den Musikantengruß nach dem traditionellen gemeinsamen Auftritt der jungen "Stadtpfeifer", der Jugendstadtkapelle und der Stadtkapelle am Ende des Jahreskonzerts belohnte das Publikum mit minutenlangem Applaus. - Foto: Kusche

Eichstätt (wei) Vor vollem Haus spielten die Gruppen der Eichstätter Stadtkapelle in der Aula der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ihr Jahreskonzert unter der Gesamtleitung von Stadtkapellmeister Harald Eckert.

Moderiert wurde das Konzert auch in diesem Jahr wieder vom "Mitglied der Stadtkapelle und Mitglied des Bayerischen Landtags" (Vorsitzender Albert Weindl) Tanja Schorer-Dremel. Sie erklärte die musikalischen Feinheiten und die historischen Hintergründe der einzelnen Werke.

Die Bläserklasse der "Stadtpfeifer" legte unter Leitung von Lukas Weindl los - und wie. Ein traditioneller Marsch wie der Musikantenmarsch durfte ebenso wenig fehlen wie Ausflüge in die Klassik mit "A Little Mozart Suite" und in die Moderne mit dem brasilianischen Karnevalsklassiker Mama Paquita. "Ob-La-Di, Ob-La-Da" von den Beatles bildete als Zugabe einen schwungvollen Abschluss.

Den zweiten Teil bestritt die Jugendstadtkapelle mit ihrem Dirigenten Sebastian Golder. Sie begann routiniert mit dem Marsch "Gruß an Oberbayern", bevor das Orchester das Publikum mit "Queens Park Melody" zum Träumen und Spazierengehen anregte. Bei "Clarinando", einem Solostück für zwei Klarinetten, stellten Michaela Bittl und Tobias Sandner ihr Können unter Beweis. Mit dem Trompeter Tobias Pachowsky brillierte bei dem Stück "Besame Mucho" ein weiterer Jungmusikant aus den Reihen der Jugendstadtkapelle. Zum Abschied der Jugendstadtkapelle erklang der Marsch "Musik Musik". Mit der "First Suite in Es For Military Band" von Gustav Holst leitete die Stadtkapelle unter Harald Eckert vor der Pause ihren Konzertpart ein. Dieses Stück gilt als einer der Meilensteine in der Geschichte der Blasorchester. Es besteht aus drei Teilen, die durchgehend ein Gesamtwerk bilden. Traditionell und schneidig ging es mit dem "Patronatsmarsch", ursprünglich eine Ehrung der Gebirgsschützen-Kompanien, in die Pause.

Der festlich tönende "Krönungsmarsch" aus der Oper "Der Prophet" von Giacomo Meyerbeer eröffnete den zweiten Teil des Konzertes. Weiter ging es mit der schwungvoll gespielten Konzert-Polka "Gedankensprünge" von Franz Gerstbrein. Nicht fehlen durfte an diesem Abend, um fast das ganze Spektrum der Stadtkapelle Eichstätt aufzuzeigen, die Filmmusik. Das Publikum bekam "Raise Of The Son" von Rossano Galante serviert. Höhepunkt und gleichzeitig fulminanter Schlusspunkt nach zwei Stunden Konzertgenuss war "Phantom Of The Opera" von Andrew Lloyd Webber. "Gänsehautfeeling" , beschrieben die Besucher später ihre Eindrücke.

Zum Schluss gab es wie jedes Jahr das "Finale Furioso", die gesungene Bayernhymne aus mehreren hundert Kehlen, intoniert von den 130 Musikanten der Stadtkapelle, der Jugendstadtkapelle und der Stadtpfeifer. Nachwuchssorgen hat die Stadtkapelle Eichstätt fürwahr keine: Mit der über 50 Musiker umfassenden Jugendstadtkapelle ist schon jetzt eine sehr leistungsstarke Kapelle in die Fußstapfen des Erwachsenenorchesters getreten. Perfekt in Dynamik und Rhythmik setzten die Jungmusiker ihre Stücke um. Dazu gehören auch die Stadtpfeifer und nicht zu vergessen die neue Bläserklasse der Musikfinken, die heuer zwar noch nicht auftraten, aber den Aufführungen ihrer "großen" Vorbilder doch gebannt lauschten.