Eichstätt
Platz für Hochwasser

Seit einem Jahr ist die THW-Brücke am Herzogsteg in Betrieb - Stadt zahlt Miete

20.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Regelmäßig wird die Ersatzbrücke inspiziert. Die Freiwilligen vom THW kontrollieren dabei alle Schraubverbindungen. Bisher gab es keine Probleme. - Foto: Franzetti

Eichstätt (ztt) Seit einem Jahr sorgt die sogenannte Bailey-Brücke dafür, dass Fußgänger und Radfahrer, dass Einheimische und Touristen von der Spitalstadt in die Altstadt und zurückgelangen können: Ende Januar 2017 errichtete das Technische Hilfswerk (THW) eine Ersatzbrücke für den maroden Herzogsteg.

Wenige Tage später erfolgte die Freigabe des Übergangs, nachdem Mitarbeiter des städtischen Bauhofs Rampen angelegt und Schutzvorrichtungen angebracht hatten.

44 Freiwillige hatten im Januar vor einem Jahr bei eisigen Temperaturen den Brückenschlag vollzogen. Nach mehreren Tagen Vorarbeit rückten an einem Samstagmorgen Helferinnen und Helfer aus Eichstätt und Treuchtlingen an, und begannen mit der Montage der fertigen Brückenelemente.

Es sollte ein langer Tag werden: Die THW-Küche hatte eine Brotzeit und ein Mittagessen für die Helfer eingeplant. Am Ende musste noch auf die Schnelle ein Abendessen vorbereitet werden und den ganzen Tag über, bis Mitternacht, standen warmer Tee und Kaffee bereit.

Den Brückenbau erledigte das THW im Auftrag der Stadt Eichstätt. Das THW stellte das Material, die notwendigen Geräte und die Mannschaft zur Verfügung, die den Aufbau übernahm. Für das Brückenmaterial zahlt die Stadt täglich Miete.

Die Brücke könne aus Sicht des THW so lange wie nötig stehenbleiben, teilen die Verantwortlichen mit. Ein Abbau sei jedoch, bedingt durch die Hotelbaustelle am Franz-Xaver-Platz, nicht mehr so einfach möglich wie geplant. Da die Platzverhältnisse beengter sind als beim Aufbau, müsse bei der Demontage eventuell eine andere Lösung gesucht werden, erklärt THW-Zugführer Martin Bauch.

Eine ähnliche Ersatzbrücke beim Inselbad, nur wenige Flussmeter aufwärts, war mit einem schweren Autokran von ihrer ursprünglichen Position über die Altmühl gehoben worden. Seit dem Einbau der 30 Meter langen Brücke am Herzogsteg führt das THW regelmäßig Inspektionen und Wartungskontrollen durch. Die THW-Mitarbeiter überprüfen dabei alle Schraubverbindungen auf Sitz und Festigkeit. Gerade beim Hochwasser der vergangenen Wochen waren sie öfters im Einsatz. Wie Bauch erläutert, habe sich bisher nirgendwo etwas gelöst, es seien keine Probleme aufgetreten.

Aufgrund ihrer Bauweise ließe sich die Konstruktion bei extremem Hochwasser im Notfall anheben. Sie könnte dann auf Trägern gut einen Meter höher als bisher abgelegt werden. Allerdings wäre sie dann nicht mehr als Übergang zu benutzen, aber das Hochwasser könnte ungehindert durchfließen und würde sich nicht an der Bailey-Brücke stauen.

Neben dem Ersatzübergang am Herzogsteg sind die Frauen und Männer des THW auch noch zuständig für eine provisorische Brücke in Rebdorf. 2014 entstand an der Bahnhaltestelle Hofmühle ein 27 Meter langer Notübergang aus Gerüstteilen. Diese Konstruktion wird ebenfalls regelmäßig inspiziert und kann seitens des THW auch noch länger genutzt werden.