Eichstätt
"Nicht mehr im stillen Kämmerchen"

Finissage der studentischen Kunstausstellung "Drei Künstlerinnen, drei Techniken"

28.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

Als Dankesrede gab es einen Song: die Studentinnen Jeanette Michl, Juliane Reil und Anja Fiedler (von links) freuen sich über das Ende ihrer Ausstellung. - Foto: Hausmann

Eichstätt (EK) Am Mittwochabend haben die Kunststudentinnen Juliane Reil, Anja Fiedler und Jeanette Michl zur Finissage ihrer Abschlussaustellung "Drei Künstlerinnen, drei Techniken" in Notre Dame geladen.

Dort zeigten sie Werke, die während ihres Studiums an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) entstanden sind. "Wir haben uns für drei Techniken entschieden, die uns am meisten geprägt haben: Druckverfahren, Malerei und Zeichnung", erklärte die Studentin Anja Fiedler.

In seiner Rede zitierte der Lehrstuhlinhaber der Kunstpädagogik und Kunstdidaktik, Professor Rainer Wenrich, den Harvardprofessor Nelson Goodman: "Vor 40 Jahren fragte er: Wann ist die Kunst? Nicht: Was ist die Kunst" Die Antwort darauf sei, wenn Kunst eine bestimmte Auseinandersetzung mit der Kunst selbst erfahre. Wenrich erklärte, dass die drei Studentinnen im Studium dieser Antwort sehr nahe kämen. Es sei für ihn und die anderen Dozenten eine große Freude, sie bei der Arbeit begleitet zu haben. "Als Lehrer durften wir die Intensivität eurer Auseinandersetzung mit der Kunst erfahren und genießen", sagte Wenrich.

Bei dem Projekt der Studentinnen handelte es sich um eine Herzensangelegenheit: "Endlich arbeiten wir mal nicht mehr im stillen Kämmerchen, sondern gehen raus und zeigen unsere Werke." Eine solche Ausstellung ist für die Kunststudenten der KU nicht verpflichtend.

Die Dankesrede widmeten die drei jungen Frauen ihren Freunden und Familien. Anja Fiedler spielte für die Gäste noch das Lied "Privileg, zu sein". "Es ist ein modernes geistliches Lied, passend zu den Räumlichkeiten der Notre Dame", sagte sie.

Wichtig sei den Studentinnen die Zusammenarbeit gewesen. In jedes Bild fließe aber auch viel der eigenen Persönlichkeit mit ein: Juliane Reil zeichne tendenziell eher linear und verwende insgesamt viele zeichnerische Elemente. Anja Fiedler hingegen arbeite gröber. Ihre Werke seien expressiver: "Ich verwende gerne dicke Medien, wie große Pinsel oder Edding." Jeanette Michl sei die geduldigste, erklärte Juliane Reil. Sie investiere viele Stunden in ihre Arbeit und verwende feine Übergänge.

Für die Studentinnen steht nun aber erst mal die Examensprüfung an, für Anja Fiedler und Jeanette Michl für Grundschul- und für Juliane Reil Realschullehramt. Sie sind sich einig: Kunst wird für sie auch weiterhin Hobby und Leidenschaft sein.