Eichstätt
Neue Kreisvorsitzende bei den Grünen

Cornelia Anders folgt auf Manuela Knipp-Lillich Kandidaten für Landtags- und Bezirkswahl gekürt

05.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr

Der Kreisvorstand der Eichstätter Grünen ist wieder komplett - und erhält weiterhin Unterstützung von der ehemaligen Vorsitzenden Manuela Knipp-Lillich (Zweite von links): die Beisitzer Dietmar Schreiber-Ebersbach und Klaus Bittlmayer, der frisch gekürte Direktkandidat für die Landtagswahl, die neue Vorsitzende Cornelia Anders und Kassier Markus Birkner (von links). Nicht anwesend war Beisitzer und Bezirkstagskandidat Alexander Preiß (kleine - Foto: Knipp-Lillich). ‹ŒFoto: Straßer

Eichstätt (EK) Drei Mal gaben die Mitglieder des Kreisverbands Eichstätt Bündnis90/Die Grünen am Montagabend ihre Stimme ab: Gewählt wurden die Direktkandidaten für die Landtags- und Bezirkswahl sowie eine neue Kreisvorsitzende.

Seit rund 20 Jahren ist sie Gesicht und Stimme der Grünen im Kreis Eichstätt - nun trat Manuela Knipp-Lillich ihr Amt als Kreisvorsitzende ab. Der Grund: Seit 1. Dezember ist sie als Wahlkampfmanagerin beim Landesverband Bündnis90/Die Grünen angestellt. Einstimmig wurde am Montagabend Cornelia Anders zur neuen Sprecherin des Kreisverbands gewählt. Knipp-Lillich sicherte ihrer Nachfolgerin "vollste Unterstützung" zu.

Cornelia Anders, Jahrgang 1955, stammt aus Dinkelsbühl und wohnt seit drei Jahren in Eichstätt. Bei den Grünen ist sie bereits seit 35 Jahren aktiv - "damals wie heute vor allem, weil Umweltschutz wichtig ist, wir haben nur diese eine Erde", begründet sie.

Bis Juli betrieb Cornelia Anders die neu gebaute Mensa in der staatlichen Berufsschule Eichstätt. Nun ist sie beruflich nicht mehr so eingespannt und möchte sich wieder stärker für die Partei engagieren. Neben der Umweltpolitik sind Ökologische Landwirtschaft, Tierschutz und Bildung ihre Themen. Als "auch in Oberbayern erfolgreiche Fränkin" liege sie ja derzeit im Trend, wurde geschmunzelt.

Im Anschluss an die Vorstandsnachwahl stand die Aufstellungsversammlung der Direktkandidaten für den Landtag und den Bezirkstag auf dem Programm. Joachim Siebler, stellvertretender Fraktionssprecher der Grünen im Bezirkstag Oberbayern, übernahm gerne das Amt des Versammlungsleiters. Als mögliche Direktkandidaten für die Landtagswahl 2018 stellten sich Stadtrat Klaus Bittlmayer und Dietmar Schreiber-Ebersbach, beide Beisitzer im Kreisvorstand, zur Wahl. Mit vier von fünf gültigen Stimmen setzte sich Klaus Bittlmayer in der Abstimmung durch.

Der 46-jährige Sozialpädagoge und Vater von zwei Kindern ist bereits als Stadtrat und als Kreisrat für die Grünen aktiv. "Ich würde gerne an einem Regierungswechsel in Bayern mitarbeiten", begründete Bittlmayer seine Bereitschaft für die Kandidatur.

Für seinen Themenschwerpunkt, die Sozialpolitik, sehe er viele Aspekte, die landespolitisch anzugehen seien: "Ein Problem, das wir in Eichstätt beobachten, dass Familien sich das Wohnen in der Stadt nicht mehr leisten können, das ist auch ein Landesthema, da möchte ich mich für mehr sozialen Wohnungsbau einsetzen. Oder Sozialarbeit an Schulen - warum ist bei Grundschulen ein Anteil von 20 Prozent an Kindern mit Migrationshintergrund Voraussetzung für eine Förderung durch den Freistaat"

Gelder für die Jugendbildung, die unter Edmund Stoiber gekürzt worden waren, wieder mehr zu aktivieren, sehe er als wichtigen Aspekt, erklärte Klaus Bittlmayer - "politische Bildung ist die wichtigste Prävention gegen Rechtsradikalismus".

Auch ökologische und ethische Aspekte der Tierhaltung und Lebensmittelproduktion sowie die Energiepolitik seien Themen, die er gerne auf Landesebene angehen würde. Auf Nachfrage von Alexander Merkouris (Kreisverband Ingolstadt) konkretisierte er: "Vor allem muss die unsägliche 10-H-Regelung zurückgenommen werden, die es meines Wissens so nur in Bayern gibt. Außerdem müssen wir der Gefahr der Vermaisung, also des großflächigen Maisanbaus für Biogasanlagen, entgegenwirken."

Nach der Kür des Direktkandidaten für die Landtagswahl stand die Wahl des Bezirkswahlkandidaten für den Kreisverband Eichstätt auf der Tagesordnung. Hier gab es nur einen Kandidaten - der allerdings verhindert war: Die Vorstellung und Bewerbung von Alexander Preiß übernahm stellvertretend Manuela Knipp-Lillich. "Alexander Preiß, langjähriges Mitglied in unserem Kreisverband und auch Vorstandsmitglied, engagiert sich seit über 20 Jahren vor allem im Bereich der Denkmalpflege. Die Sicherung unseres Kulturerbes ist ihm ein großes Anliegen; hier möchte er sich für mehr Fördergelder für die Denkmalpflege einsetzen."

Weitere Schwerpunkte auf der politischen Agenda des 54-jährigen gelernten Schreiners aus Mörnsheim, der sich auch bei Pro Asyl engagiert, seien die Jugend- und Sozialpolitik, so Knipp-Lillich weiter.

In Abwesenheit, aber mit vier von fünf gültigen Stimmen wurde Alexander Preiß, der die Wahl telefonisch annahm, zum Kandidaten des Kreisverbands Eichstätt für die Bezirkswahl 2018 gewählt.