Eichstätt
"Neben Gott hat das Böse keinen Platz"

Über 250 Wallfahrer pilgerten in einem Sternmarsch aus den Dekanaten zum Grab des heiligen Willibald

27.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag beim Kirchenchor Gungolding.

Eichstätt (EK) Diese Zahl kann sich wirklich sehen lassen: Über 250 Wallfahrer sind am Sonntag im Rahmen einer Dekanats-Sternwallfahrt nach Eichstätt gepilgert, um am Grab des heiligen Willibald für geistliche Berufe zu beten.

Die Ersten von ihnen haben sich bereits um 6.45 Uhr in Beilngries vor der Frauenkirche getroffen, um unter Begleitung der Wallfahrtsführer Sepp Ferstl und Anni Grad sowie Kreuzträger Josef Graf den knapp 40 Kilometer langen Weg über Kinding und Pfahldorf bis in die Bischofsstadt zu laufen. Bis Pfahldorf war die Pilgergruppe dann auf 41 Personen angewachsen.

Auf der Jurahöhe bei Pfahldorf kamen dann noch weitere 25 Personen aus Denkendorf hinzu, so dass sich eine von Dorf zu Dorf immer größer werdende Wallfahrergruppe durch die Felder und Wälder des Jura in Richtung Eichstätt bewegte. Auch in Dollnstein, Nassenfels, Hofstetten und Schernfeld machten sich weitere Pilgergruppen auf den Weg, bevor dann gegen 17 Uhr bei bestem Wallfahrerwetter die ersten Pilger dieser Sternwallfahrt am Eichstätter Volksfestplatz eintrafen. Von dort aus zogen die vielen Kreuzträger mit über 250 Fußpilgern und angeführt von der Dollnsteiner Blaskapelle über die Ostenstraße vorbei an der Schutzengelkirche zum Grab des heiligen Willibald.

Dort hatten sich noch jede Menge Angehörige, "Auto-Pilger" und auch ein paar "Fahrrad-Pilger" eingefunden, so dass letztendlich etwa 500 Gläubige in einem gut besuchten Eichstätter Dom mit über einem Dutzend Priestern des Dekanates unter der Leitung von Dekan Josef Funk aus Beilngries einen Gottesdienst feierten.

Funk thematisierte in seiner Predigt die tägliche Hilfe der Schutzengel: "Neben Gott hat das Böse keinen Platz", sagte der Dekan. Alleine die Tatsache, dass wir beten, zeige, dass wir an etwas Größeres glauben. Aber Berufungen "fallen nicht vom Himmel", meinte Funk im Hinblick auf das Anliegen der Wallfahrt.

Die musikalische Gestaltung lag in diesem Jahr in den Händen des Gungoldinger Kirchenchores unter der Leitung von Andrea Lindner, die auch die Orgel spielte. Lektoren während des Gottesdienstes waren Dekanatsratsvorsitzender Franz Rudingsdorfer, Maria Weidenhiller und Albert Meier. Die Ministranten kamen aus der Pfarrei Beilngries. Zum Abschluss des Gottesdienstes bedankte sich Dekan Funk noch bei den vielen Pilgern sowie bei den Verantwortlichen der Wallfahrt, den Kreuzträgern, den Vorbetern und Lautsprecherträgern, vor allem bei Albert Meier, der als Vorsitzender des Sachausschusses Wallfahrt im Dekanatsrat für die Organisation der Wallfahrt federführend verantwortlich war.

Meier zeigte sich nach der Wallfahrt auch sehr zufrieden: "Der Ablauf war reibungslos und die Beteiligung sehr gut. Wenn man die gesamte Teilnehmerzahl betrachtet, muss man sagen, dass die ursprünglich nur vom Altdekanat Beilngries durchgeführte Wallfahrt sich als große Sternwallfahrt im neuen Dekanat Eichstätt etabliert hat", meinte Meier. Denn auch wenn man im vergangenen Jahr mit der 25. Wallfahrt eine Jubiläumswallfahrt feiern konnte, seien die Teilnehmerzahlen konstant geblieben. So werden wohl die Pilger aus dem Dekanat im kommenden Jahr zum 27. Mal an das Grab des heiligen Willibald pilgern.