Eichstätt
Naturkundliches Bildungsnetzwerk

Bayern plant Erweiterung des Museums "Mensch und Natur" – Präsentation in Eichstätt

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Stellten das Museumsprojekt vor: Ferdinand Prinz zur Lippe, Randolf Rodenstock, Gerhard Haszprunar, Auguste von Bayern, Staatssekretär Bernd Sibler und die Abgeordneten Eva Gottstein und Tanja Schorer-Dremel. - Foto: zba

Eichstätt (EK) Bayern plant ein „Life Sciences- und Naturkundemuseum“ (NaMu). Das Museum soll ein naturkundliches Bildungsnetzwerk werden. Mit Bildungsstaatssekretär Bernd Sibler ist das Projekt jetzt in Eichstätt vorgestellt worden. Es soll auch eine Aufwertung der Regionalmuseen darstellen.

Möglich wird das Museum durch einen Neu- und Erweiterungsbau des Museums „Mensch und Natur“ im Münchner Schloss Nymphenburg. Das Naturkundemuseum entsteht aber nicht nur baulich in Nymphenburg: Über das Gebäude hinaus soll das Museum mit den Regionalmuseen der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns in Eichstätt, Bayreuth, Bamberg und Nördlingen zu einem naturkundlichen Bildungsnetzwerk ausgebaut werden. Alle beteiligten Bildungseinrichtungen könnten so von Rotationsausstellungen, gemeinsamen Bildungsaktionen und moderner Museumspädagogik profitieren.

Damit soll ein bayernweites Bildungsforum von Weltrang geschaffen werden, das zugleich eine Begegnungsstätte mit der Wissenschaft ist und das junge Menschen wieder für Natur begeistert. Ziel ist eine Museumsattraktion, die sowohl innerhalb Deutschlands als auch international konkurrenzfähig ist. Die Konzeption sieht eine lebendige, dynamische und interaktive Bildungsplattform für die „Life Sciences“ vor. Ferner soll es ein Diskussionsforum für zukunftsrelevante wissenschaftliche Fragen sowie eine Plattform für bayerische Forscher werden.

Bei einer Veranstaltung im Jura-Museum in Eichstätt stellte der Förderkreis Naturkundemuseum Bayern e. V. das Jahrhundertprojekt für Bayern unter dem Thema „Fit für die Zukunft? Bildung und Life Sciences heute“ vor. Der gesamte Abiturjahrgang des Willibald-Gymnasiums nahm an der Veranstaltung teil.

Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel drückte die „Eichstätter Freude“ über die von der Staatsregierung angestrebte Aufwertung der Regionalmuseen aus. Nach ihren Aussagen werden künftig jährlich 300 000 Euro in die Unterstützung der wissenschaftlichen Arbeit und Museumspädagogik in den Regionalmuseen Eichstätt, Bamberg, Bayreuth und Nördlingen fließen. Schorer-Dremel dankte dem Förderkreis dafür, dass er dieses Bildungsnetzwerk aufbauen wolle. Auch Landtagsabgeordnete Eva Gottstein zollte dafür Respekt.

Professor Randolf Roden-stock, der stellvertretende Vorsitzende des Förderkreises, begründete die Notwendigkeit des neu strukturierten Museums mit dem Bedarf an Nachwuchskräften. Das Interesse an den für die Zukunft so wichtigen naturwissenschaftlichen Fächern drohe weiter zu sinken. Dem wolle die neue Konzeption entgegenwirken und für Berufe im naturwissenschaftlichen Bereich werben. Rodenstock: „Wir können weiter an der Spitze bleiben, wenn wir den Nachwuchs bekommen.“