Eichstätt
Nach zwölf Jahren hört Günter Einsiedel auf

Sachausschuss Behindertenseelsorge zieht positive Bilanz: Bisheriger Vorsitzender kandidiert nicht mehr

16.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Die 40. Sitzung des Sachausschusses Behindertenseelsorge war die letzte unter Günter Einsiedel (Mitte sitzend) als Vorsitzendem und seinem Stellvertreter Helmut Krauß (links). Dabei war auch der Behindertenseelsorger Pfarrer Alfred Grimm (rechts). - Foto: pe

Eichstätt (EK) Einschnitt nach zwölf Jahren und 40 Sitzungen: Zum letzten Mal in der laufenden Amtsperiode des Eichstätter Diözesanrates hat der Sachausschuss Behindertenseelsorge getagt.

Der seit zwölf Jahren amtierende Vorsitzende Günter Einsiedel aus Ingolstadt erklärte bei der Zusammenkunft, dass er für eine Leitungsposition in der kommenden Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehen werde. Er wolle sich verstärkt persönlich mit spirituellen Fragen um Menschen mit und ohne Behinderung auseinandersetzen und sich dafür von organisatorischer Arbeit entlasten. Auch sein Stellvertreter Helmut Krauß aus Treuchtlingen wird aus familiären Gründen nicht noch einmal kandidieren. Sowohl Einsiedel als auch Krauß wollen aber als reguläre Mitglieder dabei bleiben. Damit steht das Gremium vor einem personellen Neubeginn. Dabei sollten auch bewusst Menschen mit Handicap zum Zug kommen.

Rund 15 Mitglieder haben im Eichstätter Priesterseminar eine positive Bilanz der Arbeit des Gremiums gezogen und sich gleichzeitig gewünscht, dass dessen Arbeit erfolgreich fortgesetzt werde. Ein Schritt dazu soll bereits die Veranstaltung des Ausschusses am Samstag, 17. Mai, sein. An diesem Tag lädt der Ausschuss zu einem Besinnungstag unter dem Motto „Mit Hindernissen leben – trotzdem Ja zum Leben sagen“ ein: ab 14.30 Uhr in der Ingolstädter Pfarrei St. Konrad.

Günter Einsiedel verwies darauf, dass es einen derartigen Sachausschuss sonst nirgends in Deutschland gebe. In der Gesprächsrunde über die zurückliegende Arbeit waren sich die Mitglieder einig, dass es grundsätzlich bei allen drei anfangs gesteckten Zielen Fortschritte gegeben habe: So sollten Begegnungsmöglichkeiten von Menschen mit und ohne Behinderung geschaffen werden. Diese seien bei zahlreichen Gottesdiensten, Foren, Besinnungstagen, Schiffswallfahrten und nicht zuletzt auch im Sachausschuss selbst ermöglicht worden. Zweites Ziel war, geistige und bauliche Barrieren zu überwinden. In vielen Kirchen und Gemeindehäusern seien Zugänge für Menschen mit Behinderung geschaffen worden. Die Ausschussmitglieder lobten in diesem Zusammenhang das Engagement des Weißenburgers Erich Medl. Der im vergangenen Jahr verstorbene Rollstuhlfahrer hatte durch Fotoreportagen auf Defizite in der Barrierefreiheit kirchlicher Gebäude aufmerksam gemacht.

Drittes Ziel sei es gewesen, einen hauptamtlichen Behindertenseelsorger im Bistum zu bekommen. Mit Pfarrer Alfred Grimm vor sieben Jahren wurde dieses Ziel grundsätzlich erreicht. Die Mitglieder des Ausschusses selbst machten bei der Sitzung allerdings auch keinen Hehl aus ihrem Wunsch, dass Grimm wieder ganz für die Aufgabe als Behindertenseelsorger zur Verfügung stehen kann. Derzeit ist Grimm neben seiner Aufgabe als Behindertenseelsorger auch Pfarrer in der Nürnberger Pfarrei St. Maximilian Kolbe.