Eichstätt
Musikalische Zeitreise

Beim Jahreskonzert des Willibald-Gymnasiums überzeugende Leistungen geboten

29.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Einen fetzigen Schlussakzent setzte die Bigband von Thomas Klaschka.

Eichstätt (jok) Die ganze Bandbreite des musikalischen Leben am Willibald-Gymnasium zeigte sich im voll besetzten Stadttheater, als Gruppen und Solisten beim Jahreskonzert zum Teil mit außergewöhnlichen Leistungen begeisterten.

Eichstätt (jok) Die ganze Bandbreite des musikalischen Lebens am Willibald-Gymnasium zeigte sich im voll besetzten Stadttheater, als Gruppen und Solisten beim Jahreskonzert zum Teil mit außergewöhnlichen Leistungen begeisterten.

Nach der Fanfare einer kurzfristig zusammengestellten "Renaissance-Band" zum Auftakt setzten die verschiedenen Streicherensembles einen ersten Schwerpunkt. Die Einführung sogenannter Streicherklassen hat sich inzwischen als voller Erfolg erwiesen. Das Prinzip beruht darauf, dass man in den Eingangsklassen statt des traditionellen Musikunterrichts in einem Streichinstrument unterrichtet wird. Inzwischen machen etwa 30 Schüler aus den fünften und sechsten Klassen davon Gebrauch.

Amüsant und faszinierend zugleich, wie sich diese jungen Instrumentalisten unter der Leitung von Andrea Riemer bereits am Ende des zweiten Lernjahres an bekannte Klassiker wie den "Can Can" von Jacques Offenbach heranwagen. Beim "Happy Blues" zeigen die Unterstufler dann, dass sie das Blues-Feeling verinnerlicht haben, als die Cellisten zum Beispiel den Korpus ihres Instrumentes zum Schlagzeug umfunktionieren und die Bassisten in Hillbilly-Manier ihre Kontrabässe kreisen lassen.

Die Streicherklasse der fünften Klasse unter der Leitung von Barbara Rank intonierte zuerst "Barrier reef", bevor sie sich dann bei der "Ode an die Freude" Unterstützung durch den Unterstufenchor und einer kleinen Band holte.

Dieser Ansatz der Streicherklasse zeigt seine Früchte auch darin, dass das Orchester des WG wieder auf eine stattliche Anzahl von Instrumentalisten - darunter erfreulicherweise viele Streicher - angewachsen ist. Inspiriert von der energischen Führung durch Barbara Rank ließen sich die Musiker bei "Heart of Courage" gern mitreißen und verschmolzen zusammen mit einer Band zu einer homogenen Einheit.

Im April hatte der Unterstufenchor zusammen mit der Theatergruppe der Unterstufe das Musical "Fuchs, du bist in d'Falln neitappt" von Johann Kraus und Alexander Mildenberger aufgeführt. Angespornt durch die temperamentvolle Leitung von Barbara Rank gaben die Sänger nochmals zwei Lieder daraus zum Besten und überzeugten durch eine Choreographie, die die Melodien der beiden Lieder unterstrich.

Sechstklässler von Christine Bleitzhofer imitierten mithilfe ihres Körpers die Geräusche eines Schlagzeugs und rappten dazu.

Die Ensembles der Oberstufe leitet Thomas Klaschka. Die Vokalgruppe "Singphonix" zeigte mit "Irish Blessing" zuerst, dass sie klassischen Chorsatz beherrscht. Im beschwingten "Lean on me" überzeugte Magdalena Kräck mit einem groovigen Gesangssolo.

Der Musikkurs der elften Klasse hatte sich mit der Musik der Renaissance auseinandergesetzt, so dass zu "Pavane" stilecht eine Gruppe den entsprechenden Schreittanz demonstrierte.

Die "Schulband" mit den Abiturienten Robin Hoffmann, Philipp Fixmer und Johannes Glas, deren Markenzeichen mehrstimmiger Chorsatz ist, verabschiedete sich mit zwei Eigenkompositionen von der Schule, die dann am Ende der Große Chor noch unterstützte. Dieser hatte sich offensichtlich auch mit Gregorianik beschäftigt. Bekleidet mit übergezogenem Kapuzenpulli oder Kutte marschierten die Sänger in den Saal und intonierten ein "Halleluja". Bei "Stairway to heaven" überzeugten Rafael del Granado mit dem Intro auf der Gitarre und Sarah Karl mit einem Gesangssolo.

Eine Ausnahmestellung bei den Musikern am WG hat seit Jahren Martin Rozbicki am Klavier inne. Bescheiden in seinem Auftreten, aber hochkompetent im Bewältigen technischer Schwierigkeiten auf dem Flügel interpretierte er Chopins "Ballade in g-Moll" auf eine - für sein Alter - erstaunlich reife Weise.

Wie es schon Brauch ist, wurden die Abiturienten, die sich in den verschiedenen musikalischen Formationen der Schule engagiert hatten, mit einer Rose verabschiedet. Diese bedankten sich dann zusammen mit einer umgedichteten Version des Mark Foster EM-Hits "Wir sind groß".

Einen rassigen Schlussakzent setzte die Bigband unter der Leitung von Thomas Klaschka, der sich - am Ende schweißgebadet - über die Leistung seiner Musiker freuen durfte. Vor allem der "Uptown Funk" zeugte von monatelanger intensiver Probenarbeit, sonst wären die technisch und rhythmisch höchst anspruchsvollen Bläsersätze im Sechzehntelfeeling nicht zu beherrschen gewesen. Tosender Applaus für die Bigband und ein Konzert, das einen gewaltigen musikalischen Bogen gespannt hatte.