Eichstätt
Müller: "Bitte um Solidarität"

01.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:10 Uhr

Eichstätt (smo) Oberbürgermeister Andreas Steppberger lobte die „große Akzeptanz“, die er aus Bürgerschaft, Vereinen, Verbänden für die Unterbringung der Flüchtlinge in Eichstätt erfahren habe. Auch die unzähligen Angebote, zu helfen, hätten ihn stark beeindruckt, sagte der OB am Dienstagabend bei der Bürgerversammlung.

Das Angebot des Bischofs sei in der weltweiten Notlage „ein Segen“, so der OB.

Großer Applaus brandete unter den Zuhörern auf, als Bischof Gregor Maria Hanke, wie gestern bereits berichtet, erklärte, das Gebäude mietfrei zur Verfügung zu stellen. Hanke meinte nach der Veranstaltung: „Wir wollen einen Überlassungsvertrag erstellen und ich denke, es wäre unmöglich, wenn die Kirche aus so einer Notlage Geld ziehen wollte.“ Das sei nie Intention gewesen, es gehe „um Linderung von Not und erste Hilfe in den Wintermonaten, die sonst für die Flüchtlinge in diesen Erstaufnahmeunterkünften ein Problem wären“. Was die Diözese tue, verstehe er als „Amtshilfe für die Regierung“, sagte er unserer Zeitung.

Regierungspräsident Christoph Hillenbrand verwies auf den 18. September: In 24 Stunden seien in München an diesem Tag 432 Flüchtlinge angekommen. „Wir kommen nicht mehr nach.“ Landrat Anton Knapp erinnerte, ebenso wie Sozialministerin Emilia Müller, auch an die sich ständig ändernden Prognosen in Sachen Asyl: Für das kommende Jahr muss allein der Landkreis Eichstätt mit rund 800 bis 900 Flüchtlingen rechnen, die in dezentralen Unterkünften untergebracht werden müssen. „Das ist eine Mammutaufgabe, die wir schultern müssen, da bitte ich um Ihre Solidarität“, sagte Müller.

Zu der „konzertierten Aktion für die Flüchtlinge“ Wesentliches beitragen würde auch die Caritas-Sozialberatung, sagte Bischof Gregor Hanke. „Überall dort, wo Asylsozialberatung geschieht, ist ein gedeihliches Miteinander ohne Weiteres möglich.“

Von der Veranstaltung am Dienstagabend zogen sowohl Landrat Anton Knapp als auch Bischof Gregor Maria Hanke ein positives Fazit. „Es erfüllt mich mit großer Freude, dass die Menschen in Eichstätt so positiv reagieren und so viel Herz zeigen“, sagte der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke. Knapp meinte: „Der Abend hat gezeigt, dass ein Bestreben da ist, uns zu begleiten.“