Eichstätt
Mit Trommeln und Tanzen

Sommerschule von Tun.Starthilfe feiert Abschlussfest – Überregionales Medieninteresse

30.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Trommeln, Tänzer und Buffet: Mit einem gemeinsamen Fest beendeten die Sommerschüler und Freiwilligen zwei Wochen Lernen, Spielen und Arbeiten - Foto: ksr

Eichstätt (EK) Schnelle Trommelrhythmen erklingen. Die jungen Männer schlagen immer stärker auf ihre Instrumente. Eine Frau fängt an, tief zu singen. Sofort fallen weitere mit ein, und die Tanzfläche füllt sich mit großen und kleinen Gästen.

Das Abschlussfest der Sommerschule von Tun.Starthilfe am vergangenen Freitag beendete zwei Wochen gemeinsames Lernen, Spielen und Arbeiten. Rund 350 Flüchtlinge hatten sich in diesem Jahr daran beteiligt, dazu wurden 100 Flüchtlingskinder eigens betreut. „Die Trommelgruppe hat sich letzte Woche spontan gefunden“, erzählt Stefan Arndt, der Sprecher von Tun, „und sie wollte gleich auftreten.“ Ansonsten kommt die Musik aus einer eigens aufgestellten Anlage, wobei sich jeder einbringen darf. Die Sommerschüler steuern auch selbst vieles bei. Für die Schüler, Kinder, freiwilligen Helfer und „alle, die sonst noch Lust hatten“, hat das Team um Organisatorin Simone Zink sich noch einmal ins Zeug gelegt. Vor allem die Küchentruppe war im Stress. Sie hat ein riesiges Buffet aufgebaut, es gibt Couscous, Salate, Brote, Aufstriche, Milchreis – und ausnahmsweise sogar Fleisch. Auf vielen Bierbänken sitzen Menschen, essen und unterhalten sich. Auch die während der Woche gestalteten Kunstwerke sind ausgestellt. Denn in diesen zwei Wochen ist viel entstanden.

„Es war natürlich wieder sehr viel Arbeit“, sagt Arndt. „Aber wir haben es geschafft, eine so große Zahl an Teilnehmern zu stemmen, ich bin selbst platt.“ Die Schüler waren dafür auch sehr motiviert. Sie haben immer gelernt, auch auf der Heimfahrt, und haben bei jeder Begegnung stolz gezeigt, was sie schon können. Voller besonderer Momente war diese Zeit. Einer der jungen Männer, den er jeden Tag hin und nach Hause gefahren hat, umarmt ihn jedes Mal, wenn er ihn sieht, und will ihn mit in sein Land nehmen, erzählt Arndt. Und es gibt wohl sogar ein „Sommerschulbaby“, eine der Frauen ist gerade in der Klinik. Das Schönste ist aber für Arndt, dass alles geklappt hat und es keine größeren Vorfälle gab. Hin und wieder Missverständnisse oder verirrte Schüler waren die einzigen kleinen Probleme.

Die Eichstätter Sommerschule ist inzwischen überregional bekannt, denn sie ist in dieser Form ein bundesweit einzigartiges Projekt. In dieser Woche waren auch Filmteams von SAT1 und RTL da. Die starke Nachfrage überregionaler Medien zu koordinieren, „war schrecklich“, meint Arndt, „wir haben dann einiges sehr spontan gemacht“. Aber mit den Leuten ist es gut gelaufen.

Während der Pressesprecher am Freitagnachmittag durchschnauft, ist die Wiese vor den Trommlern voller tanzender Kinder und Erwachsener. Bis vier Uhr wird noch zusammen gefeiert, dann beginnt für die Helfer das große Aufräumen.