Eichstätt
Mit Gespenstern und Monstern in Sankt Walburg

Am bundesweiten Vorlesetag bewiesen Eva Gottstein und Claudia Grund ihre Leidenschaft fürs Lesen

23.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Aus dem "Kleinen Gespenst" von Ottfried Preußler las die Landtagsabgeordnete Eva Gottstein den Grundschülern vor. - Foto: Kusche

Eichstätt (EK) Besuch von der Landtagsabgeordneten Eva Gottstein und von der Zweiten Bürgermeisterin Claudia Grund erhielten die Grundschüler von Sankt Walburg in Eichstätt anlässlich des bundesweiten Vorlesetags. Zum Vorlesen hatten sie spannende Lektüre in ihrem Gepäck.

"Ich lese für mein Leben gern - manchmal bis ganz spät in die Nacht hinein", verriet Eva Gottstein den Drittklässlern. "Manchmal kann ich gar nicht erwarten, wie das Buch ausgeht, und lese schon den Schluss." Eines ihrer Lieblingsbücher - und das ihrer vier inzwischen erwachsenen Kinder - sei "Das kleine Gespenst" von Ottfried Preußler gewesen, aus dem die Politikerin den Kindern dann auch ausgewählte Passagen vorlas. Mucksmäuschenstill lauschten die Schüler den Erlebnissen des kleinen Gespenstes, das mit seinem großen Schlüssel allnächtlich durch die Burg von Eulenberg schwebt, wenn es Mitternacht schlägt.

"Ottfried Preußler ist für mich einer der besten Schriftsteller", erklärte Gottstein den begeisterten Kindern, die den weiteren Inhalt des Buches zur Freude der früheren Lehrerin und Schulrektorin und heutigen Politikerin sowie Konrektorin Schwester Scholastika Herrmann gut kannten.

Wie wichtig Lesen ist, legte Gottstein den Grundschülern dann auch noch einmal sehr ans Herz: "Lesen ist wie Kino im Kopf", zitierte sie den 1995 verstorbenen Schriftsteller Michael Ende. Man habe die Möglichkeit, Bilder im Kopf entstehen zu lassen, sich in Menschen und Situationen hineinzudenken und seine eigene Fantasie anzuregen. Für das Lesen sei für sie aber nur ein Buch interessant, erklärte sie den Schülern: "Weder auf dem Handy noch auf dem E-Book macht mir Lesen Spaß."

Nach der Vorlesestunde gab es für die Schüler noch die Gelegenheit, Fragen an die Politikerin zu richten, die im Bayerischen Landtag in den Bereichen Bildung, Familie und Polizei tätig ist. Dabei verriet sie den Kindern, dass neben dem "Kleinen Gespenst" Johanna Spyris "Heidi" und Erich Kästners "Doppeltes Lottchen" ihre Kinderlieblingsbücher waren und sie heute am liebsten Krimis und Liebesgeschichten lese - vor allem solche, die gut ausgehen.

Ob sie denn gerne zur Schule gegangen sei, lautete eine Frage eines Schülers. Mit Schmunzeln bejahte Gottstein die Frage und betonte dabei zugleich ihre Verbundenheit mit der Grundschule Sankt Walburg, an der schon ihre Mutter unterrichtet habe, und die drei ihrer Kinder mit Freude besucht hätten. Für die Grundschüler hielt die Politikerin dann auch den Rat bereit, die Schule ernst zu nehmen und durch Lesen, Denken und Üben das Gehirn aktiv zu halten. Denn nur wer Bescheid wisse, werde auch einmal ein mündiger Bürger - ein Mensch, der sich traut, seine Meinung zu sagen, erklärte die langjährige Politikerin den Kindern: "Es ist ein wichtiges Anliegen von mir, dass ihr später mitreden, eine Meinung bilden und äußern könnt, und das kann man nur, wenn man Schule und Bildung ernst nimmt", betonte Gottstein.

Auch Bürgermeisterin Claudia Grund war der Einladung gefolgt, um eine Vorlesestunde für die Schüler zu halten. Sie hatte die "Gruselgeschichten" von Schriftstellerin Cornelia Funke im Gepäck und las daraus den jungen Zuhörern zahlreiche spannende Passagen vor, die "unter die Haut" gingen.