Eichstätt
Marchtaler Plan

Universität: Vierter Jahrgang in Katholischer Reformpädagogik am Ziel

29.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Unterrichten und erziehen im Sinne des biblischen Menschenbildes: Die drei Kursleiterinnen Professor Dr. Barbara Staudigl, Petra Schiele und Professor Dr. Sabine Bieberstein (von rechts) beglückwünschten die Absolventinnen und Absolventen der Zertifikatskurses, die sich berufsbegleitend über zwei Semester hinweg mit dem Konzept des Marchtaler Plans befasst haben. - Foto: Schulte Strathaus/upd

Eichstätt (upd) Zum bereits vierten Mal haben Absolventen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) das Weiterbildungszertifikat "Katholische Reformpädagogik unter besonderer Berücksichtigung des Marchtaler Planes" überreicht bekommen.

Die Abschlussfeier für die 24 Lehrerinnen und Lehrer war traditionell auch Start für den folgenden, fünften Jahrgang.

Benannt ist das pädagogische Konzept des "Marchtaler Planes" nach der Kirchlichen Akademie für Lehrerfortbildung Obermarchtal in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, an der es entwickelt wurde. Der berufsbegleitende Kurs wird von der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit gemeinsam mit dem Katholischen Schulwerk Bayern angeboten.

Professor Dr. Barbara Staudigl, Leiterin der Eichstätter Maria-Ward-Realschule und eine der drei Kursleiterinnen, ging in ihrem Festvortrag zum Thema "Wozu und zu welchem Ende sollen katholische Schulen sich wandeln" auf Merkmale ein, die Unterricht an solchen Einrichtungen kennzeichnen solle. "Im Zentrum allen schulischen Tuns steht das Kind. Im Zentrum unseres Tuns als katholische Schulen steht das Kind als Ebenbild Gottes", betonte Staudigl. Was katholische Schulen immer wieder neu leisten müssten, sei eine Anpassung im Sinne einer kritischen Diskussion der biblischen Botschaft und aktueller schulpädagogischer Herausforderungen. Individualisierung, Freiarbeit und entdeckendes Lernen seien zukunftsfähige Konzepte von Unterricht. Aber sie funktionierten nur im Kontext reifer und kompetenter Lehrerpersönlichkeiten, die Freiheit hoch schätzen und den Weg dorthin gut begleiten könnten. "Unser Schatz ist ein Menschenbild, das sich an der Freiheit der Gotteskindschaft und der Würde der Ebenbildlichkeit Gottes orientiert", so Staudigl. Dieses Selbstverständnis der katholischen Schulen dürfe nicht nur ein bloßes Bekenntnis bleiben, sondern müsse als Maßstab im Alltag gelten: "Unterrichten, beurteilen, prüfen, erziehen und beraten wir so, dass wir dem biblischen Menschenbild gerecht werden"