Eichstätt
Manche 40 Kilometer unterwegs

Dekanats-Sternwallfahrt führte zum Grab des heiligen Willibald

29.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:11 Uhr

Über 250 Personen zogen am Sonntagabend bei der Dekanatswallfahrt zum Eichstätter Dom. Die Pilger mit dem weitesten Weg kamen dabei aus Beilngries - Foto: gfs

Eichstätt (EK) Diese Zahl kann sich wirklich sehen lassen: Über 250 Wallfahrer sind am Sonntag im Rahmen einer Dekanats-Sternwallfahrt nach Eichstätt gepilgert, um am Grab des heiligen Willibald für geistliche Berufe zu beten.

Die Ersten von ihnen haben sich bereits um 6.45 Uhr in Beilngries vor der Frauenkirche getroffen, um den knapp 40 Kilometer langen Weg über Kinding und Pfahldorf bis in die Bischofsstadt zu laufen. Insgesamt waren es heuer 32 Personen, die sich in Beilngries unter der Begleitung von Pfarrer Josef Bierschneider und Kreuzträger Josef Graf auf den Weg in die Bistumshauptstadt machten. Bis Pfahldorf hatten sich dann noch weitere 17 Pilger angeschlossen.

Aus Denkendorf kamen dann auf der Jurahöhe bei Pfahldorf noch 26 Personen hinzu, sodass sich eine von Dorf zu Dorf immer größer werdende Wallfahrergruppe durch die Felder und Wälder in Richtung Eichstätt bewegte. Eine letzte Rast gab es noch am Nachmittag in Buchenhüll, bevor dann gegen 17 Uhr bei bestem Wallfahrerwetter etwa 140 Pilger am Eichstätter Volksfestplatz eintrafen.

Nach und nach kamen auch die Wallfahrer aus weiteren Orten dazu: aus Nassenfels/Möckenlohe 28 Personen, aus Hofstetten/Pfünz elf Personen, aus Schernfeld 20 Personen und aus Pietenfeld 21 Personen. Angeführt von Dompfarrer Josef Blomenhofer zogen sie über die Ostenstraße vorbei an der Schutzengelkirche zum Grab des heiligen Willibald.

Dort hatten sich noch jede Menge Angehörige und „Auto-Pilger“ eingefunden, sodass letztendlich gut 500 Gläubige in einem übervollen Eichstätter Dom mit den Priestern des Dekanats unter der Leitung von Dekan Josef Funk aus Beilngries einen Gottesdienst feierten. Prediger war Domkaplan Christoph Wittmann. Er thematisierte die Situation des Priesternachwuchses und stellte zunächst die Frage, ob „die Seminaristen eine aussterbende Rasse“ seien. Wittmann machte dabei darauf aufmerksam, dass es in den 450 Jahren seit der Gründung des Seminars immer blühende Phasen, aber auch Zeiten der Not gegeben habe: „Das Priesterseminar ist ein Bild der Glaubenssituation in unserer Diözese“, sagte Wittmann, der weiß, wovon er spricht. Immerhin fungiert er auch aus Subregens im Bischöflichen Priesterseminar. Priesteramtskandidaten würden nicht im Seminar wachsen, sondern seien „Setzlinge aus den einzelnen Pfarreien“. Damit diese Ableger im Priesterseminar gut gedeihen könnten, sei ein wohlwollendes Klima nötig. Anklagendes Jammern sei hingegen nicht förderlich für den Priesternachwuchs.

Die musikalische Gestaltung lag in den Händen der Dekanats-Schola unter der Leitung von Peter Hummel, Lektoren während des Gottesdienstes waren Dekanatsratsvorsitzender Franz Rudingsdorfer, Maria Weidenhiller und Albert Meier. Die Ministranten kamen aus der Pfarrei Beilngries und der Dompfarrei. Organisator Albert Meier zeigte sich nach der Wallfahrt sehr zufrieden: „Der Ablauf war reibungslos und die Beteiligung sehr gut.“

Dass es diese Wallfahrt noch gibt, ist nicht unbedingt selbstverständlich: Nach der Neuordnung der Dekanate vor drei Jahren hat man beschlossen, die Wallfahrt auch im vergrößerten Dekanat im Rahmen einer Sternwallfahrt anzubieten. Die Teilnehmerzahlen sind nach wie vor so gut, dass man im kommenden Jahr bestimmt das Jubiläum der 25. Wallfahrt feiern kann.