Eichstätt
"Mach die Zukunft zu deiner Idee"

Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e. V. zu Gast bei der Maria-Ward-Realschule

18.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Die Veranstalter des Projekttages (linkes Bild, von links): Lehrerin Melitta Pitter, die beiden Auszubildenden von Audi Johannes Kraus und Sabrina Haster sowie das Team der Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e. V. Die Schülerinnen fertigten ein Papiermodell, das den inneren Aufbau eines Bambusstabes imitierte. So lernten sie die Tragfähigkeit von Pflanzen kennen (rechts). - Fotos: Katharina Schäfer/Lena Weber

Eichstätt (EK) Die Schülerinnen einer achten und einer zehnten Klasse der Maria-Ward-Realschule Eichstätt beschäftigten sich unter der Leitung von Physik- und Mathematiklehrerin Melitta Pitter am Mittwoch intensiv mit dem Thema Leichtbau.

Zu Gast war die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e. V. (ijf). Der gemeinnützige Verein setzt sich unter dem Motto „Mach die Zukunft zu deiner Idee“ für die Bildung von Kindern und Jugendlichen im Bereich der Zukunftstechnologien ein. Der Diplomphysiker und wissenschaftliche Referent Christoph Stolzenberger, der Schulbesuche der ijf organisiert, sah darin eine Möglichkeit „dem Förderbedarf, Mädchen für Naturwissenschaften zu begeistern“, nachzukommen.

Schulrektorin Barbara Staudigl machte die Schülerinnen darauf aufmerksam, dass auch Frauen der Zugang zu technischen Berufen offensteht.

In einer 45-minütigen Präsentation erklärten Studenten der Hochschule Augsburg, die bei der ijf mitwirken, die Grundlagen des Leichtbaus und verschiedene Anwendungen im Alltag.

Leichtbau, dessen Ziel Gewichtseinsparung bei gleichbleibender Belastbarkeit ist, gilt als eine der Schlüsseltechnologien für die Automobil- und Möbelindustrie sowie für die Luft- und Raumfahrttechnologie.

Im Anschluss fertigten die Schülerinnen in einem Großexperiment Brücken aus Papier. Diese sollten ein Gewicht von 500 Gramm tragen können.

Dies gelang den Mädchen, indem sie das Papier in Form einer Ziehharmonika falteten und verschiedene Schichten davon übereinander anordneten, wobei Hohlräume frei bleiben mussten. So ahmten sie die für den Leichtbau typische Sandwichbauweise nach. Die Studenten erklärten, dass sich diese Bauweise auch oft in der Natur findet.

Wie ist ein Faserverbundwerkstoff aufgebaut? Wie viel Gewicht kann ein Bambusstamm eigentlich halten? Aus welchen Materialien lassen sich Autos kostengünstig herstellen? Die Antwort zu diesen und anderen Fragen konnten sich die Realschülerinnen in weiteren Experimenten selbst erschließen.

Abschließend versammelten sich die Schülerinnen in der Aula der Realschule zu einem Vortrag der ijf zur Berufsorientierung. Dazu hatte der Verein auch zwei auszubildende Fertigungsmechaniker der Audi AG eingeladen. Sie stellten das Unternehmen vor und gaben den Mädchen Informationen zur Ausbildung in ihrem Betrieb. Dabei machten sie die Schülerinnen darauf aufmerksam, dass auch soziale Kompetenzen wie Teamarbeit in technischen Berufen sehr wichtig sind.

Die Studenten der ijf zeigten auf, wie der Weg vom Realschulabschluss zum Studium gelingt, und gaben Einblick in den Uni-Alltag. Die Schulleitung zeigte sich sehr zufrieden mit dem Projekt, zumal es, wie Melitta Pitter klarstellte, „ganz aktuelle Themen aufgreift, die im Physikunterricht nicht besprochen werden.“