Eichstätt
Bischof Hanke: "Bereitschaft zur Umkehr"

06.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:33 Uhr

Eichstätt (pde) Das Gedenken an den Reformationsbeginn vor 500 Jahren mache nach den Worten des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke deutlich: "Bereitschaft zur Umkehr ist nicht nur für jeden einzelnen Christen, sondern für die ganze Kirche von Bedeutung." Zu Recht habe Martin Luther im Jahr 1517 seine Thesen mit dem Aufruf zur Buße eingeleitet. "Jede echte Reform in der Kirche muss mit Bekehrung beginnen", so Bischof Hanke in seinem Hirtenwort zur Fastenzeit. "Wenn wir im Gedenkjahr der Reformation auf die schmerzliche Trennung zwischen katholischen und evangelischen Christen blicken, soll uns daher auch bewusst werden, dass unsere stete Umkehrbereitschaft zu Christus ein Dienst an der Einheit ist."

Das Anliegen der Reform sei vor 500 Jahren auf mangelnde innerkirchliche Bereitschaft zur Erneuerung gestoßen und habe sich mit menschlichem Geltungsstreben und politischen Eigeninteressen vermischt. Im Rückblick stelle sich die Frage, ob der Bruch wirklich unvermeidlich war oder nicht vielmehr das tragische Ergebnis einer verpassten Bekehrung aller Beteiligten. Stattdessen sei eine Entwicklung in Gang gesetzt worden, die schließlich zur Spaltung der westlichen Christenheit führte. Beim Gedenken an die Reformation dürfe man heute dankbar anerkennen, was die Konfessionen immer schon verbunden hat und was in den letzten Jahrzehnten an Einigung erreicht wurde, so Bischof Hanke in dem Rundschreiben, das bei den Gottesdiensten des ersten Fastensonntags in den Gemeinden des Bistums Eichstätt verlesen wurde. Das Reformationsgedenken werde als gemeinsames Christusfest der katholischen und der evangelischen Christen begangen: "Der Bitte Jesu um Einheit entsprechen wir, indem wir uns einträchtig auf die Person Christi und seine Botschaft ausrichten. Wo Christus unter uns wächst, wächst die Einheit."

Das Hirtenwort des Bischofs von Eichstätt ist unter www.bistum-eichstaett.de/bischof/wortlaut nachzulesen.