Eichstätt
Leichtes Minus

Heilig-Geist-Spital erwartet Defizit von rund 75 000 Euro

28.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

72 Prozent der Gesamtausgaben des Heilig-Geist-Spitals entfallen auf das Personal. - Foto: smo

Eichstätt (EK) Der Betrieb des Heilig-Geist-Spitals bleibt ein Defizitgeschäft. Allerdings „im vertretbaren Rahmen“, wie Stadtkämmerer Herbert Rehm dem Hauptausschuss erläuterte. 2014 wird der Fehlbetrag voraussichtlich rund 75 000 Euro betragen.

„Spielräume“ für große Sprünge sieht Herbert Rehm allerdings keine. Der Stadtkämmerer rechnet mit einem rund 18 Prozent höheren Defizit als 2013 (64 200 Euro). „Schreckensjahre“, wie man sie etwa 2008 erlebt hätte, seien vorbei. Seinerzeit hatte der Fehlbetrag rund 314 000 Euro betragen. Trotz des Defizits sei man in der Lage, die laufenden Zahlungen zu begleichen – ohne Zuschüsse bei der Stadt Eichstätt oder dem Träger, Eyb’sche-Heilig-Geist-Spitalstiftung, anzufordern. Auch für die kommenden Jahre rechnet Rehm mit ähnlich hohen Fehlbeträgen, wie er im Hauptausschuss bei der Vorstellung des Wirtschaftsplans für das Altenheim erläuterte. Einzige Voraussetzung dafür: „Eine weiterhin gute und konstante Nachfrage nach Altenheimplätzen.“ Die sei es nämlich derzeit auch, die das Spital wieder auf einen einigermaßen soliden Kurs zurückgeführt habe. Das Heim steht derzeit also auf relativ gesunden Beinen. Es sei aber „weiterhin eine Herausforderung“, das Spital als „öffentlich-rechtliche Einrichtung mit betriebswirtschaftlich vertretbaren Ergebnissen zu betreiben“, sagte Rehm. Allein im Vergleich zum Vorjahr steigen Erträge wie Aufwendungen Rehm zufolge um gut neun Prozent. Zum Jahresende hat das Heilig-Geist-Spital einen voraussichtlichen Schuldenstand von 2,3 Millionen Euro.

Für heuer rechnet der Kämmerer mit Einnahmen von 4,5 Millionen Euro – bei Ausgaben von rund 4,6 Millionen. Rehm verwies auf die hohen Personalkosten: Sie betragen 3,3 Millionen Euro. Das entspricht einem Anteil von 72 Prozent am Gesamthaushalt. Ein zusätzlicher Personalvorhalt „über den im Rahmen der Pflegesatzverhandlungen vereinbarten Personalschlüssel“ hinaus sei für das Spital schlicht nicht „finanzierbar“, erklärte Rehm. Deswegen müsse man eine kontinuierliche Anpassung der Beschäftigungszeiten der Mitarbeiter an die aktuelle Bewohnerzahl vornehmen.

Zwar könnte man, so Rehm, nun einen pflegeschlüsselunabhängigen Personalschlüssel einführen und so das Pflegepersonal etwas entlasten. Aber: „Die zusätzlichen Kosten müssen komplett auf die Heimbewohner umgelegt werden.“ Der Kämmerer verwies darauf, dass viele Heime von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machen würden, weil sie durch den Anstieg der Heimentgelte nicht mehr konkurrenzfähig wären. Das Heilig-Geist-Spital wolle sich aber um eine „schrittweise Umsetzung des Zusatzsschlüssels“ bemühen und so „die hohe Pflegequalität und die große Leistungsbereitschaft des Personals sicherstellen“, so Rehm.

85 Prozent seiner laufenden Einnahmen generiert das Heilig-Geist-Spital aus den Heimentgelten: 4,3 Millionen Euro. Derzeit stünden 135 Pflege- und Wohnplätze zur Verfügung. Der Schwerpunkt liegt, wie Rehm auf Nachfrage von Stefan Schieren (SPD) sagte, bei Bewohnern mit Pflegestufe I. Die Zahl derer mit Stufen II und III sei „wesentlich geringer“. Hinzu kommen noch die 30 Studenten, die in einem nicht von der Altenpflege genutzten Wohnbereich eingemietet sind.

Das bleibt allerdings, wie der Kämmerer unterstrich, eine „Übergangslösung“, bis es ein ausgearbeitetes Konzept gebe, wie Rüstigen-Wohnen und Pflege optimal verbunden werden könnten. Elisabeth Gabler-Hofrichter (CSU) zeigte sich erfreut über die gute Auslastung des Heims, kündigte aber zugleich einen Antrag ihrer Fraktion an: Man wolle ein „zukunftsfähiges Konzept“ erarbeitet sehen, das auch „betreutes Wohnen mit einschließt.“ Weiterer Bericht aus der Sitzung folgt.