Eichstätt
Kurzurlaubsziel Altmühltal

Leichter Rückgang der Übernachtungszahlen – Grüner Topf in Kipfenberg soll Besucher anlocken

27.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Erfreulicher Ortstermin am Grünen Topf in Kipfenberg: Zweite Bürgermeisterin Sabine Biberger (2. von links) freut sich mit Landrat Anton Knapp (Mitte), dass der idyllische Ort nun touristisch erschlossen ist. Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein (rechts) erläuterte bei der anschließenden Sitzung des Tourismusausschusses die Übernachtungszahlen im Landkreis - Foto: Böcker

Eichstätt/Kipfenberg (EK) Bisher haben im Jahr 2015 weniger Touristen den Landkreis Eichstätt besucht als im Zeitraum des Vorjahres. Das legte Christoph Würflein in der Sitzung des Tourismusausschusses dar. Die Erschließung des Naturparks Altmühltal ist aber ständig in Bewegung – auch in Kipfenberg.

Klares Wasser sprudelt aus der Quelle Grüner Topf in Kipfenberg, es plätschert im schmalen Kiesbachbett den Hang hinunter, das sich durch eine grüne Wiese schlängelt. Das leuchtende Gelb der Blätter hat sich mittlerweile zu einem Braun verfärbt. Und doch, auch an einem kalten, nebelverhangenen Herbstnachmittag, an dem die Sonne ihren Weg ins Kipfenberger Tal nicht findet, wirkt der Ort idyllisch. So idyllisch, dass an der Karstquelle bald Paare ihre Trauung feiern können.

Denn die Gemeinde Kipfenberg hat das Natur- und Kulturdenkmal umgestalten lassen. Im September fand die Einweihung statt. Neben einer gepflasterten Terrasse soll der Ort auch ein kleines Erlebniszentrum für Kinder werden, wie Zweite Bürgermeisterin Sabine Biberger den Mitgliedern des Tourismusausschusses vor der Sitzung des Gremiums bei einem Ortstermin erklärte.

Denn das Altmühltal sei – wie Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein in der Sitzung erläuterte – vor allem ein Kurzurlaubsziel. „Das Jahr 2014 war ein erfolgreiches Jahr“, resümierte Würflein. Zwischen Januar und September 2015 haben allerdings 0,1 Prozent weniger Gäste als im gleichen Zeitraum 2014 im Landkreis Eichstätt übernachtet. Laut Würflein ist das aber zu vernachlässigen. 2014 hatte es noch eine deutliche Steigerung von 4,12 Prozent der gesamten Übernachtungen gegenüber 2013 geben.

Ein Grund für die bisherigen Zahlen für 2015 sei folgender: Einige Betriebe sind zu Asylunterkünften umfunktioniert. „Das merken wir in den Beherbergungsstatistiken“, so Würflein. Die Frage sei nun, ob Tagungsgäste wieder in den Landkreis kommen, wenn es einmal nicht klappt. Aber auch die mehrmonatige Sperrung der B 13 zwischen Weißenburg und Eichstätt hätte Gäste ferngehalten. Dass es nächstes Jahr wieder bergauf mit den Übernachtungszahlen geht, bezweifelt Kreisrat Hans-Dieter Niederprüm.

2016 sollen zwei touristische Themen besonders im Mittelpunkt stehen. „Für mich hat das Altmühltal eine einzigartige Städtevielfalt“, die alle „historisches Potenzial“ haben, so Würflein. Und auch das Thema Radwandern und die Buchenwälder im Altmühltal sollen 2016 in den Fokus rücken. Landrat Anton Knapp sieht bei einigen Radwanderwegen Nachholbedarf. Mit den Wanderwegen hat der Landkreis bereits erfolgreich an der Qualitätssicherungsinitiative „Wandern mit Profil“ teilgenommen.

Touristen anlocken soll auch das Dinosaurier-Freiluftmuseum Denkendorf. Einige Kreisräte kritisierten die hohen Kosten eines Infopavillons, den der Naturpark auf dem Gelände errichten will. Mehr als 400 000 Euro soll er kosten, die Maßnahme hat der Kreisausschuss bereits genehmigt. Mit dem Infopavillon wolle man natürlich das gesamte Altmühltal vorstellen, erklärte Würflein.

Die Vorstellung des neuen Tourismuskonzepts für den Landkreis steht auf der Tagesordnung der Kreistagssitzung am 7. Dezember.