Eichstätt
Kurze statt lange Ärmel

Hohe Keimbelastung im Ärztekittel Empfehlungen werden in Eichstätt schon länger umgesetzt

05.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Wer direkt mit Patienten in Kontakt kommt, trägt in der Klinik Eichstätt kurzärmlige Kasacks. Das dient der Hygiene: Dadurch ist eine bessere Desinfektion möglich. - Foto: Müller/Klinik

Eichstätt (smo) Ein großer Klinikkonzern ist vergangene Woche mit der Meldung hausieren gegangen, dass man sich als "erster großer Klinikbetreiber in Deutschland" entschlossen habe, Ärzte und Pflegepersonal mit kurzärmligen Oberteilen auszustatten. Das habe, so teilt der in Hamburg ansässige Asklepios-Konzern mit, "viel Überzeugungsarbeit" gekostet.

Hat der lange Arztkittel nun also ausgedient? Der sei durch seine langen Ärmel besonders stark mit Keimen belastet, hatten entsprechende Studien gezeigt. Daraus resultieren Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und der Weltgesundheitsorgansiation.

Wie Klinik-Geschäftsführer Lorenz Meier sagt, sind in den Kliniken Eichstätt und Kösching kurzärmelige sogenannte Kasacks schon lange Pflicht für diejenigen, die unmittelbaren Patientenkontakt haben. Das steht in einer entsprechenden Dienstanweisung - und nicht erst seit diesem Jahr. "Der Dreh- und Angelpunkt ist eine entsprechende Hände- und Armdesinfektion", sagt Meier. Auch die Mehrzahl der Ärzte habe "kein Problem" mit einem Umstieg. Die langärmligen Ärztekittel, in denen viele Patienten offenbar einen verstärkten Ansteckungsweg mit Keimen sehen, seien nur zu "Repräsentationszwecken" in Gebrauch.