Eichstätt
Kreative und Existenzgründer sind im Projektbüro willkommen

Aktion "Leergut" geht in die dritte Runde: Skulpteur Kai Höppner zieht am Samstag auf Zeit in die Westenstraße 8 ein

29.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Standortbeauftragte Beate Michel und Innenstadtmoderatorin Lisa Lorenz (linkes Bild, von links) freuen sich über den Erfolg des „Leergut“-Projekts, dessen „Pionier“ Thom Kinzel ihnen zum Dank ein Bild fürs Büro überlassen hat. Am Samstag startet die dritte Runde: Kai Höppner belebt mit seiner Kunst den leer stehenden Laden in der Westenstraße 8 - Fotos: chl

Eichstätt (chl) Das Projekt „Leergut“ geht in die dritte Runde: Am kommenden Samstag, 1. August, eröffnet der Skulpteur Kai Höppner in einem ehemaligen Laden in der Westenstraße 8 die nächste Ausstellung.

Franz Hipp aus Donauwörth, der neue Eigentümer des seit vielen Jahren leer stehenden Hauses Westenstraße 8, ist sehr angetan von diesem Projekt: „Eine sehr schöne Sache. Super!“

Deshalb hat Hipp auch sofort zugestimmt, als Eichstätts Innenstadtmoderatorin Lisa Lorenz den Kontakt zwischen dem Künstler und dem Vermieter vermittelt hat. Und tatsächlich soll auch dieser Leerstand in absehbarer Zeit behoben werden: „Wir sind gerade in Gesprächen mit der Denkmalpflege“, sagt Hipp. Die Sanierung der beiden Häuser soll in einem knappen Jahr beginnen, geplant sind hier Wohnungen und „unten vielleicht ein Laden“. Für die Standortbeauftragte Beate Michel und Innenstadtmoderatorin Lisa Lorenz wäre das ein weiterer erfreulicher Baustein in ihrem Konzept zur Innenstadtbelebung. Allmählich, so erzählen sie, werde ihr Projektbüro für Stadtentwicklung in der Luitpoldstraße 30 bekannter.

Die erste „Leergut“-Aktion war im März in der Gabrielistraße 2 auf Initiative von Hubert Klotzeck in Kooperation mit dem Projektbüro ins Leben gerufen worden – sehr erfolgreich: In dem vormals leer stehenden Laden ist nun ein Antiquitätengeschäft untergebracht, der dort ausstellende Künstler Thom Kinzel hat sich beim Projektbüro inzwischen mit einem Bild bedankt: „Samsas Traum“ aus der „Verwandlung“ von Kafka. Als zweites „Leergut“-Projekt war Anne Eggers auf Zeit in den kleinen Fossilienladen in der Pfahlstraße 47 gezogen, und jetzt hat sich der Beilngrieser Kai Höppner nach einem Tipp der Eichstätter Töpferinnen von Mema an das Projektbüro gewandt und in der Westenstraße 8 einen Raum auf Zeit vermittelt bekommen.

Lisa Lorenz weist darauf hin, dass das „Leergut“-Projekt allen Kreativen oder auch Leuten, die ein neues Gewerbe mal ein paar Monate ausprobieren wollen, zugutekommen kann: „Wer eine Idee hat, soll sich bitte einfach bei uns melden – und zwar vor der Umsetzung“, betonen Lorenz und Michel. Denn, wenn ein Projekt gestartet sei, werde es schwieriger, Fördermittel zu bekommen. Nach einer solchen „Zwischennutzung“, deren Miete über den Projektfonds gefördert wird, sei es für neue Gewerbetreibende dann auch möglich, über die städtische Existenzgründerförderung weitere Unterstützung zu erhalten. „Wir beraten da gerne.“

Auf weitere Fördermittel ist Skulpteur Kai Höppner vorerst nicht aus. Er freut sich, dass er nun mitten in Eichstätt einige seiner imposanten Holzarbeiten zeigen kann. Und er hat sich noch zwei Kollegen ins Boot geholt: die Keramikerin und Malerin Gabriele Maier-Marx, ebenfalls aus Beilngries, und den Neumarkter Landschaftsarchitekten Christoph Bazylak, der ebenso wie Höppner auch spezielle Holzmöbel baut. Die Ausstellung wird am Samstag um 19 Uhr eröffnet und dauert dann bis Ende September.