Eichstätt (hr
Knapp eine Million für Vermessungsamt

Das historische Gebäude am Residenzplatz wird grundlegend saniert

02.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Bereits am Montag starten die Sanierungsarbeiten am Gebäude des Vermessungsamts am Eichstätter Residenzplatz. Mit der Fertigstellung ist Ende 2017 zu rechnen. - Foto: Knopp

Eichstätt (hr/EK) Gabriel de Gabrieli hat es als Generalvikariatshaus um 1739 gebaut. Der dreigeschossige Barockbau mit Mansardwalmdach und Stuckfassade steht unter Denkmalschutz und Reihe in Reihe mit anderen Denkmalbauten im Ensemble des Residenzplatzes. Jetzt wird das Haus saniert.

Nachdem bereits grünes Licht für die Sanierungsarbeiten für Forst- und Finanzamt gegeben wurde (erster Bauabschnitt etwa 6,7 Millionen Euro) wird jetzt das "Vermessungsamt" angepackt, in dem heute das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung untergebracht ist.

Das Staatliche Bauamt Ingolstadt greift tief in die Tasche: 980 000 Euro sind für die Maßnahme vorgesehen. Baubeginn ist bereits am kommenden Montag, 5. Dezember. Vor allem die Statik des Gebäudes, die Außenwände und das Dach stehen auf dem Sanierungsplan, wie das Staatliche Bauamt mitteilt. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten rechnet das Amt Ende 2017.

Nachdem sich in den vergangenen Jahren erhebliche Schäden an den Dachziegeln abzeichneten, hat die Behörde statische Untersuchungen am Dachtragwerk in Auftrag gegeben. Hierbei wurden, wie es in der Mitteilung heißt, größere Schäden an der Holzkonstruktion im Bereich der Traufe und weiterhin Systemschäden an der Dachkonstruktion festgestellt. Im Zusammenhang führte dies zu Verschiebungen im Dachtragwerk, Auflagerkräfte wurden an nicht vorgesehenen Stellen in das Tragmauerwerk eingeleitet. Dies verursachte größere Risse im Außenmauerwerk. Zudem verschiebt sich das Mauerwerk in den oberen Stockwerken nach außen. Das Sockelmauerwerk zeigt aufsteigende Feuchtigkeit und abblätternde Putzstücke. Nach der Bestandsaufnahme haben die Mitarbeiter des Bauamtes in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Eichstätt ein Sanierungskonzept entwickelt, das jetzt umgesetzt werden soll.

Um das wertvolle Gebäude während der Bauzeit vor Witterungseinflüssen zu schützen und das Arbeiten auch in den Wintermonaten zu ermöglichen, wird über das Bauwerk ein Schutzdach errichtet. Die maroden Dachziegel werden komplett abgenommen und durch eine neue Biberschwanzdeckung ersetzt.

Das Dachtragwerk und die aufgesetzten Dachgauben werden nach den Gesichtspunkten des Denkmalschutzes fachmännisch saniert. Risse in den Fassaden werden freigelegt, nach Bedarf verpresst und vernadelt. Um einen Zusammenhalt des Bauwerks zu erwirken, wird durch die Außenwände im Obergeschoss umlaufend ein Spannanker eingebaut, wie das Bauamt mitteilt. Dazu werden die Wände über die ganze Länge durchbohrt, die Anker eingesetzt und im Anschluss die Bohrkanäle verpresst.

Nach den Putzausbesserungsarbeiten soll die Fassade einen neuen Farbanstrich erhalten, erklärt Manfred Auer vom Staatlichen Bauamt. Im Zuge der Gerüststellung sollen auch die Holzfenster überarbeitet und neu gestrichen werden. Am Ende und nach dem Abbau des Gerüsts wird das Sockelmauerwerk freigelegt, getrocknet und teilweise neu verputzt. Drainageleitungen um das Gebäude werden erneuert und mit Schottermaterial angefüllt.