Eichstätt
Keine Semmeltaste

Dafür rückte negative Entwicklung der Stadtlinie in den Blick

20.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

Eichstätt (kno) Da hatte sich Karl Ziegelmeier eine Menge Arbeit umsonst gemacht. Mit einer mehrseitigen Stellungnahme hatte sich der Verkehrssachbearbeiter auf einen Antrag der SPD vorbereitet – doch die zog ihn im Hauptausschuss wieder zurück.

Die SPD wollte die Semmeltaste – also 15-minütiges kostenloses Parken – auch für den Waisenhausparkplatz. Dabei hatte die Fraktion die Friedhofsbesucher im Blick, die in dieser Zeit kurze Grabgänge erledigen könnten. Die Vorlage Ziegelmeiers, die den Fraktionen vorab zugegangen war, veranlasste Stefan Schieren aber dazu, den Antrag wieder zurückzunehmen. Ziegelmeier hatte von der Ausweitung der Semmeltaste abgeraten und unter anderem mit einer möglichen weiteren Schwächung der Stadtlinie argumentiert.

Die Semmeltaste, die im April 2012 in der Innenstadt in Verbindung mit der Verkehrsüberwachung eingeführt worden war, setzt dem Stadtbus offenbar ziemlich zu. Die Aussicht, im Zentrum fast immer einen Parkplatz zu bekommen, verleite wohl zunehmend zum Umstieg aufs Auto. Die Fahrgastzahlen schwächeln zwar schon seit einiger Zeit, so Stadtwerkeleiter Wolfgang Brandl. Aber heuer sei bei 540 000 Nutzern mit einem Negativrekord zu rechnen. Zu Spitzenzeiten – 1998 – beförderte die Stadtlinie 720 000 Fahrgäste. Das Gremium war der Ansicht, das Thema Stadtlinie demnächst einer genaueren Analyse zu unterziehen. Weiterer Bericht folgt.