Eichstätt
Kaum Chancen auf "weiße Weihnacht"

Wetterprognose der Messstation – Der Winter war bisher zu warm, zu trocken und bot zu wenig Sonnenstunden

17.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

Einen Hauch von „weißer Weihnacht“ gibt es höchstens, wenn der Morgennebel an den Hängen des Altmühltals gefriert - Foto: chl

Eichstätt (chl) Wer von „weißer Weihnacht“ träumt, der muss sich im Altmühltal heuer wohl mit dem Schallplattenklassiker von Bing Crosbys „White Christmas“ begnügen. Ein Blick auf die Wetterprognose der Agrarmeteorologischen Messstation am Häringhof zeigt, dass die Chancen auf Schnee zu den Festtagen minimal sind.

Nach matschigem und ungemütlichem Schneeregen am Wochenende soll die Weihnachtswoche voraussichtlich so verlaufen wie die vergangenen Wochen: Die Temperaturen liegen einstellig im Plus, immer wieder Regenschauer und Windböhen mit Geschwindigkeiten von 60 km/h sind angesagt.

Damit bleibt der Dezember so, wie schon der November geendet hatte: Für die Jahreszeit zu warm. Im November hatten die Meteorologen an der Messstation für Eichstätt einen Durchschnittswert von 4,8 Grad Celsius ermittelt, das sind 1,8 Grad über dem vieljährigen Mittel, das der Deutsche Wetterdienst für Eichstätt aus den Zahlen von 1961 bis 1990 festgelegt hat. Am wärmsten war es am Dienstag, 4. November, mit knapp 15 Grad Celsius. Insgesamt hatte es im November nur drei Frosttage gegeben, mit einem Wert von minus 0,7 Grad am Freitag, 28. November. Auch im Dezember lässt der Winter mit einer Durchschnittstemperatur von bisher 2,2 Grad plus noch auf sich warten. Trotz 15 Regentagen wurden im November nur 36,1 Millimeter Niederschlag gemessen, das sind 21,3 Millimeter oder 37,1 Prozent weniger als in einem durchschnittlichen November.

Mit 15 Vegetationstagen im November und bereits vier im Dezember, an denen der Tagesdurchschnitt über fünf Grad liegt, lässt in so manchen Gärten im Altmühltal und seinen Nebentälern – wie in Mörnsheim – sogar so manche Primeln sprießen. EK-Leserin Lore Beerhold hat der Redaktion ein „Beweisfoto“ dafür zugesendet. Trotz der Wärme ist jedoch kaum Sonne zu sehen: Im November registrierten die Experten in Eichstätt nur 42 Sonnenstunden, das sind 6,8 Stunden oder 13,9 Prozent mehr als im vieljährigen Mittel (48,8). Die Energiewirte mit ihrem Photovoltaikanlagen auf dem Dach konnten deshalb im November nur 23 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Und für Dezember sieht es bisher noch düsterer aus: Bisher lassen die Meteorologen für den laufenden Monat nur fünf Sonnenstunden gelten, und sie haben bisher auch nur fünf Kilowattstunden pro Quadratmeter Sonnenstrahlung errechnet.

Dieser „Winter“ versinkt im Altmühltal bisher ziemlich im Nebel. Und so erleben die Eichstätt einen Hauch von Weiß erleben höchstens an so manchen kalten Nebenmorgen, wenn die Reif in den Bäumen gefriert.