Eichstätt
Jugendlicher Schwung und reife Leistung

Viel Beifall beim Sommerkonzert des Gabrieli-Gymnasiums für die verschiedenen Chöre und Gruppen

21.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:31 Uhr

Beim Sommerkonzert des Gabrieli-Gymnasiums gab es für die Darbietung der verschiedenen Chöre und Gruppen großen Beifall. - Foto: Beierl

Eichstätt (EK) Schulleiter Adalhard Biederer brachte es bei seiner Begrüßung lapidar auf den Punkt: "Sommer ist, wenn das Gabrieli-Gymnasium sein Sommerkonzert beginnt." Es fand auch heuer wieder an zwei Abenden statt, die Schulaula hätte die Besucher an einem Abend nicht alle fassen können.

Der Unterstufenchor unter Leitung von Michael Beck intonierte mit viel Charme und jugendlichem Schwung das Lied "Wenn die Sonne ihre Strahlen". Und entsprechend diesem Motto ging es auch weiter. Denn der Chor setzte nicht nur den Reigen wohlgefälliger Lieder fort (bis hin zum flotten Popsong "Mamma Mia"), sondern zeigte wie der ganze Konzertabend, dass Musik dieselben Fähigkeiten wie ein warmer Sommertag im Urlaub besitzt: Sie sorgt für Entspannung, Freude und Glück.

Der Mittelstufenchor tauchte nach einem Spiritual ("My Lord, what a morning") in die Welt der modernen Mainstream-Unterhaltungsmusik ein und präsentierte mit "Woman in Love", "Rain in May" und "The Shoop Shoop Song" Popcorn-Musik zum Zurücklehnen und Genießen. Dirigent Joachim Stadlbauer war überdies sichtlich stolz darauf, dass der traditionell weiblich dominierte Chor diesmal auch mit drei Knaben aufwarten konnte. Als klanglich breit aufgestellt erwies sich dann das Symphonische Blasorchester unter Leitung von Dominik Harrer: Es ging um Filmhits bekannter Kinder-TV-Serien. Damit war das Ganze auf originelle Art gleichzeitig eine Art Quiz. Für den, der die Abfolge nicht erkannt hat, hier die Auflösung: "Wickie", "Die Sendung mit der Maus", "Pippi Langstrumpf", "Pumuckl" und "Das Sandmännchen". Das Jugendorchester (Leitung: Christina Schiekofer) traf den heiter-beschwingten Charakter des Klavierkonzertes D-Dur von Joseph Haydn auf souveräne Weise. Besonders beeindruckend: Frida Dumann (Bundespreisträgerin bei "Jugend musiziert"), die das griffige Hauptthema des ersten Satzes präzise und energisch zugleich ausführte. Anschließend gab es bei den "Pirates of the Caribbean" schön geschwungene Ausdrucksbögen, einerseits dramatisch angereichert, dann wieder zurückgenommen lyrisch - für ein Jugendorchester eine reife Leistung!

"Die Stimmen", ein von dem Abiturienten Tobias Steinberger geleiteter Projektchor, hatten einen markanten Auftritt mit Elton Johns "Can you feel the love tonight" und mischten Chorgesang mit solistischen Passagen. "CHORIBRI", ein weiterer Spezialchor, intonierte dann geschliffen das "I get around" von den Beach Boys (Leitung: Christian Zintl). Und das Symphonische Blasorchester (Roland Albrecht) widmete sich mit den "Selections from Harry Potter" (arrangiert von dem Oberstufenschüler Lukas Lindner) einem anspruchsvollen Sujet - unterschiedliche Tempi und Stimmungen, mit dunklen und manierierten Sequenzen, aber niemals langweilig.

Zunächst vornehm und klassisch gediegen war der Auftritt des Schulorchesters: Mit drei Sätzen aus der Sinfonia Nr. 22 des Eichstätter Hofkapellmeisters Anton Adam Bachschmid gab es unter Leitung von Dominik Harrer, der auch das Cembalo spielte, ein rokokohaftes Konzerterlebnis. Bei der "Suite for Strings" von John Rutter ging es dann avantgardistischer zur Sache: in sich wirbelnde und verschlungene Klangblöcke mit einem humorvoll zelebrierten Triangel-Einsatz am Ende. Ein echter Genuss!

Das Finale gehörte wie schon in den letzten Jahren dem Großen Chor unter Leitung von Christian Zintl, der zum letzten Mal in dieser Funktion tätig war - er wird das GG zum Ablauf des Schuljahres verlassen. Es war bei den vier populären Stücken von Queen, Stevie Wonder, den Beatles und Robbie Williams eine pure Hingabe der mit beachtlichem Selbstbewusstsein und Perfektionismus agierenden Beteiligten an die Musik. Und beim letzten Lied ("Angels") erreichte der Chor in seinem mehrstimmigen Rauschen schon fast wirklich himmlische Klänge - ein Hinausgreifen in eine Welt, die einem sonst meist verschlossen bleibt. Das Publikum dankte es mit frenetischem Applaus.