Eichstätt
Integration durch Lehre

IHK-Statistik: Acht Auszubildende im Landkreis stammen aus Fluchtherkunftsländern

24.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Eichstätt (EK) Die Betriebe in der Region beschäftigen insgesamt 73 Auszubildende aus Fluchtherkunftsländern: 21 im Landkreis Pfaffenhofen, fünf im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, acht im Landkreis Eichstätt und 39 in Ingolstadt. Von diesen Ausbildungsverträgen in Industrie, Handel und Dienstleistungen wurden 23 seit Beginn des Jahres geschlossen.

Dies geht aus der aktuellen Ausbildungsstatistik der IHK für München und Oberbayern zum 31. Juli hervor.

"Die kleinen und mittelständischen Betriebe leisten trotz aller bürokratischen Hürden einen großen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen. Sie kommen damit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung vorbildlich nach", sagt Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern. Die Bereitschaft der Unternehmen, Flüchtlinge auszubilden, dürfte aus Sicht der IHK noch zunehmen. "Das neue Bundesintegrationsgesetz gibt den Betrieben nun endlich die nötige Rechts- und Planungssicherheit, weil es das von den bayerischen IHKs vorgeschlagene €š3+2-Modell €˜ enthält: Das bedeutet, Flüchtlinge können ihre Ausbildung unabhängig vom Ausgang des Asylverfahrens abschließen und weitere zwei Jahre in Deutschland bleiben", erklärt der IHK-Chef. "In Bayern haben wir mit den zweijährigen Berufsintegrationsklassen an den Berufsschulen ein ideales Instrument, um jugendliche Flüchtlinge sprachlich, fachlich und kulturell auf eine Ausbildung vorzubereiten."

Wegen des zunehmenden Bewerbermangels waren im vergangenen Jahr in Oberbayern tausende Lehrstellen unbesetzt geblieben. Die IHK für München und Oberbayern hat ein Integrationsteam mit vier Beratern und zwei Koordinatoren aufgebaut, das Betrieben bei der Ausbildung von Flüchtlingen als Lotse zur Seite steht. Das Beraterteam informiert zu allen praktischen, rechtlichen und interkulturellen Fragen vor, während und nach der Ausbildung, unter anderem zu Anerkennungsverfahren sowie Förder- und Begleitmöglichkeiten.

Die Experten helfen zudem beim Einstieg junger Geflüchteter ins Berufsleben und stehen dazu in engem Kontakt mit Ansprechpartnern der Agentur für Arbeit, Jobcentern und Berufsschulen in ganz Oberbayern.

Für die Auswertung der Ausbildungsstatistik wurden die Nationalitäten der Haupt-Fluchtherkunftsländer laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) analysiert. Der Aufenthaltsstatus eines Auszubildenden wird von der IHK nicht erfasst. Die meisten Auszubildenden aus Fluchtherkunftsländern kommen aus dem Kosovo (28), Bosnien und Herzegowina (9), Afghanistan, Albanien und Mazedonien (jeweils sechs).

Hansjörg Brunhuber betreut als Integrationsberater die Landkreise Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen, Eichstätt sowie Ingolstadt und ist unter der Telefonnummer (089) 51 16 20 49 sowie per E-Mail an hansjoerg.brunhuber@muenchen.ihk.de erreichbar. Mehr Informationen und ein Leitfaden zur Beschäftigung von Flüchtlingen finden sich unter www.ihkmuenchen.de/fluechtlinge" class="more" rel="nofollow"%>.