Eichstätt
Initiative will Bürgerbegehren

Bebauungsplan Berufsschule: 30 Einwände im Rathaus – 1000 Unterschriften notwendig

26.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

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Eichstätt (EK) An die 30 Widersprüche von Bürgern sind bis Mittwoch zum Ende der Auslegungsfrist bei der Stadt Eichstätt gegen den Bebauungsplan Berufsschule eingegangen. Unterdessen will eine Bürgerinitiative um Anna Asbach ein Bürgerbegehren ins Rollen bringen.

Seit gut einer Woche sammeln Anna Asbach und ihre Mitstreiter Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen die Bebauung des Grüngürtels unterhalb der Willibaldsburg. Wie mehrfach berichtet, will der Landkreis die Berufsschule am Burgberg und die ausgelagerten Werkstätten an der Gemmingenstraße zu einem Standort zusammenführen. Gegen die Bebauung westlich des bereits bestehenden Schulgebäudes regt sich massiver Widerstand. Seit Mitte 2014 arbeitet die Stadt am Bebauungsplan. Jetzt war eine erneute Auslegung notwendig geworden, weil Änderungen nach Bürgerwidersprüchen erfolgt sind. Nun sind erneut rund 30 Schreiben – darunter auch das einer renommierten Münchner Anwaltskanzlei, die die Eigentümer des Stadtkellers vertritt – im Rathaus eingegangen. Die Einwände der Träger öffentlicher Belange, die direkt an das beauftragte Planungsbüro Markert in Nürnberg gehen, sind hier noch nicht berücksichtigt.

Wie Stadtbaumeister Manfred Janner gestern auf Anfrage erklärte, gehe es in vielen der Widersprüche vor allem um die Beeinträchtigung des Burgblicks oder den zusätzlichen Verkehrslärm. „Genau gesichtet haben wir sie noch nicht“, so Janner. Man müsse nun erneut eine Abwägung vornehmen: Er rechnet mit einer Vorlage im Stadtrat im Februar. Ob dann allerdings auch der Satzungsbeschluss erlassen wird, ist offen: „Ich lege mich nicht fest.“ Dass im Rathaus so viele Widersprüche von Bürgern gegen einen Bebauungsplan wie jetzt gegen den der Berufsschule eingegangen sind, daran kann sich Jens Schütte nicht erinnern. Und Janner ergänzt: „Ich habe so etwas noch nicht erlebt.“ Anna Asbach von der Bürgerinitiative macht deutlich: „Wir kämpfen weiter.“ Man habe die bisherigen Einwände der Bürger „nur halbherzig“ berücksichtig. Sie und ihre Mitstreiter wollen eine Bebauung des Grüngürtels unterhalb der Burg verhindern – notfalls durch ein Bürgerbegehren. 1000 Unterschriften müssen sie dafür zusammenbringen, 3200 Postwurfsendungen sind an die Haushalte in Eichstätt verteilt worden. „Mittlerweile sind auch ganz viele von außerhalb auf unsere Initiative aufmerksam geworden“, sagt Asbach. Bei Info-Ständen am Wochenmarkt und im persönlichen Gespräch wollen sie in den kommenden Tagen für ihr Anliegen unter dem Motto „Denk-mal-Schutz für die Burg“ werben. Die geplante Bebauung, so heißt es in der Begründung für das Bürgerbegehren, bedrohe „den Grüngürtel als gemeinsames Gut aller Bürgerinnen und Bürger“.