Eichstätt-Ingolstadt
Worte über Wörter

Universität verabschiedete die renommierte Sprachwissenschaftlerin Elke Ronneberger-Sibold

28.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

Eichstätt-Ingolstadt (EK) Nach zwei Jahrzehnten als Inhaberin des Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt beendet Elke Ronneberger-Sibold mit dem Sommersemester 2015 wegen Erreichens der Altersgrenze den aktiven Dienst. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Lehrstuhl haben aus diesem Grund einen Festakt organisiert.

Vizepräsident Professor Rudolf Fisch und Dekan Professor Bardo Maria Gauly würdigten das Wirken der Professorin seitens der Universität und der Fakultät. Insbesondere wurde hervorgehoben, dass Ronneberger-Sibold stets engen und aktiven Kontakt mit den Studentinnen und Studenten pflegte. Den Festvortrag „Wörter und Worte, Worte und Wörte“ hielt Professor Damaris Nübling von der Universität Mainz. Entsprechend einem der Schwerpunkte in der Forschung von Ronneberger-Sibold befasste sich der Festvortrag mit Veränderungen im grammatikalischen System des Neuhochdeutschen. Zentral wurden Pluralbildungen des Typs Worte – Wörter gegenüber dem Singular Wort erörtert. Im Anschluss wurde eine umfangreiche Festschrift im Rahmen einer Powerpoint-Präsentation vorgestellt. Der Titel des von Kerstin Kazzazi, Karin Luttermann, Sabine Wahl und Thomas A. Fritz herausgegebenen Werks lautet: „Worte über Wörter. Festschrift zu Ehren von Elke Ronneberger-Sibold.“ Der Band erscheint im Verlag Stauffenburg. Die Vielfalt der in der Festschrift behandelten Themen und Fragestellungen spiegelt die weit gefächerten Interessen der Geehrten wider.

Aus der Reihe von Ronneberger-Sibolds Aktivitäten sind noch insbesondere ihre Verdienste um die Einwerbung von Drittmitteln hervorzuheben. Mehrere Projekte wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert. Den Antrag für ein Projekt Runische Schriftlichkeit hat sie zusammen mit Kollegen ausgearbeitet. Das Projekt ist in das Förderprogramm der Göttinger Akademie der Wissenschaften aufgenommen worden. Dieses Langzeitprojekt wird im Verbund mit den Universitäten Göttingen, Kiel, München und Eichstätt durchgeführt.

Weithin steht Deutsche Sprachwissenschaft im zweifelhaften Ruf, faktenreich und solid, aber vielleicht auch spröd oder gar langweilig zu sein. Wie das Fach jedoch gegenwartsrelevant mit Leben gefüllt werden kann, haben die Studenten in ihren Präsentationen deutlich gezeigt. Die Untersuchung zu Markennamen ebenso wie die Techniken der Werbung gehören zum Aufgabenbereich des Fachs. Einzelne Werbespots führten eindringlich vor, welche Möglichkeiten für kreativ denkende Studentinnen und Studenten bestehen. Auf langer Tradition aufbauend ist Ronneberger-Sibold in vielfältiger Weise neue Wege gegangen, um das Fach Deutsche Sprachwissenschaft weiter zu entwickeln und für Studentinnen und Studenten attraktiv zu machen. Alfred Bammesberger